„Standard“: Justiz ermittelt gegen Ex-Vorstände der ÖVAG
Die Staatsanwaltschaft geht in Sachen ÖVAG (Volksbanken AG) einer Fülle von Verdachtsmomenten nach, darunter dem Vorwurf des Betrugs, der Untreue, der Bilanzfälschung und mutmaßlicher Kapitalmarktverstöße.
Laut Korruptionsstaatsanwaltschaft wird noch gegen sieben ehemalige Vorstandsmitglieder und (in einem Fall) gegen die ÖVAG selbst ermittelt, schreibt der „Standard“.
Unter anderem prüfe die Behörde auf Basis der Anzeige eines Ex-Bankers, ob die Volksbank International (VBI) zu billig verkauft wurde. Beim Betrugsverdacht gehe es um darum, ob die Banker bei ihrem Ansuchen um Gewährung von Partizipationskapital vom Staat (2009 floss eine Milliarde Euro) nicht bereits wussten oder wissen hätten müssen, dass das Geld nicht mehr zurückgezahlt werden kann.
Neue Anzeigen eingelangt
Außerdem prüfe die Justiz den Vorwurf, dass ÖVAG und Volksbanken von 1985 bis 2012 zu hohe Eigenbestände an PS-Kapital gehalten hätten. Sie hätten, um die Grenzen nicht zu überschreiten, die Papiere untereinander weitergereicht - unter der Nebenabrede, so der Vorwurf, dass die Dividenden der jeweiligen weiterreichenden Bank zufließen. In allen genannten Fällen gilt die Unschuldsvermutung.
Erst vorige Woche seien neue Anzeigen bei der Strafverfolgungsbehörde eingelangt. Zehn Privatanleger argumentieren, sie hätten PS-Scheine der ÖVAG gezeichnet, im Vertrauen auf die Ankündigung des Vorstands, dass der Turnaround der Bank 2011 geschafft sein werde. In diesem Zusammenhang wird dem Bericht zufolge schon länger wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung ermittelt.