Erdogan lädt armenischen Präsidenten zu Gedenkfeier ein

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seinen armenischen Kollegen Sersch Sargsjan zu einer Gedenkfeier für die Opfer einer Schlacht des Ersten Weltkrieges eingeladen.

Wie die türkische Zeitung „Milliyet“ heute meldete, fällt die Gedenkfeier für die Schlacht von Gallipoli im Jahr 1915 mit dem hundertsten Jahrestag des Beginns der Armenier-Massaker am 24. April zusammen.

Insgesamt will die Türkei demnach Staats- und Regierungschefs aus 102 Ländern zu der Feier einladen. „Milliyet“ zufolge sagte ein türkischer Regierungsvertreter mit Blick auf die Einladung für Sarksyan, in der Schlacht von Gallipoli hätten muslimische Türken und christliche Armenier gemeinsam in der osmanischen Armee gekämpft.

Reaktion aus Armenien nicht bekannt

In der verlustreichen Schlacht wehrten die Osmanen einen Angriff der Entente-Mächte auf die Meerenge der Dardanellen westlich von Istanbul ab. Das Osmanische Reich war im Ersten Weltkrieg mit Deutschland und Österreich-Ungarn verbündet.

Über eine Reaktion der armenischen Seite auf die Einladung war zunächst nichts bekannt. Die Nachbarländer Türkei und Armenien unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Die gemeinsame Grenze ist geschlossen.

Am 24. April 1915 begann das Osmanische Reich mit der Vertreibung der Armenier, die von Armenien und einem Großteil der internationalen Forschung als Völkermord eingestuft wird. Bis zu 1,5 Millionen Menschen kamen bei Massakern und Todesmärschen ums Leben. Die Türkei weist den Vorwurf des Völkermordes zurück. Erdogan hatte im vergangenen Jahr aber erstmals offiziell des Leids der Armenier gedacht.