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Blackbox soll das Rätsel lösen helfen

Etwa zwei Wochen nach dem Absturz eines Airbus A320 der AirAsia vor Borneo haben die Suchmannschaften beide Flugschreiber gefunden, einen davon konnten Taucher am Montag bergen. Die Auswertung der Daten dürfte Aufschluss über die Unglücksursache geben. Betreffend den Hergang der Katastrophe gibt es nun wieder eine neue Theorie.

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Diese besagt, dass die Maschine mit 162 Menschen an Bord beim Auftreffen auf der Meeresoberfläche zerrissen wurde. Anfangs hatte es geheißen, dass der sehr erfahrene Kapitän - ein früherer Militärpilot - das Flugzeug eventuell noch erfolgreich notwassern konnte, dieses aber dann bei starkem Seegang sank.

Flugdatenschreiber

Reuters/Darren Whiteside

Der gefundene Flugdatenschreiber wurde zur Auswertung nach Jakarta geflogen

Keine Zeit mehr für Druckausgleich

Laut dem Bergungsexperten Suryadi Supriyadi legten erst vor kurzem gefundene Wrackteile nahe, dass der Airbus auseinandergebrochen sein muss. Es sei keine Zeit mehr geblieben, den Kabinendruck auszugleichen, so dass die Maschine unter dem Druck regelrecht explodiert sei. „Diese Explosion war in der Region zu hören.“ Flug QZ8501 war am 28. Dezember auf dem Weg von Surabaya auf der indonesischen Insel Java nach Singapur während eines Sturms plötzlich von den Radarschirmen verschwunden.

Passagierkabine noch immer nicht gefunden

Bis Montag waren die Leichen von 48 der insgesamt 162 Menschen an Bord geborgen. Experten vermuten, dass sich die meisten Opfer noch in der Passagierkabine befinden, doch wurde diese noch nicht gefunden, wie Militärchef Moeldoko Journalisten an Bord des Marineschiffs „KRI Banda Aceh“ sagte. Anfangs hatten schwierige Wetterbedingungen die Suche und die Bergung der Opfer und des Wracks stark behindert.

AirAsia-Heck auf Schiff

APA/AP/Prasetyo Utomo

Das Heck des Airbus wurde am Wochenende aus dem Meer geborgen

Auf dem Flugschreiber, der bereits geborgen werden konnte, sind die technischen Daten des Fluges gespeichert. Auf dem zweiten - ebenfalls gefunden, aber noch nicht geborgenen - sind die Gespräche aus dem Cockpit aufgezeichnet. Besonders diese könnten sehr rasch helfen zu klären, was an Bord des Flugzeugs wirklich geschehen ist. Die Piloten hatten im letzten Funkspruch um Erlaubnis für eine Kursänderung wegen Schlechtwetters ersucht und sich danach nicht mehr gemeldet. In der Nähe waren aber mindestens sechs weitere Maschinen unterwegs, die trotz Unwetters unversehrt an ihren Zielflughäfen ankamen.

Internationale Experten helfen bei Datenauswertung

Der geborgene Flugschreiber wurde am Montag zum Militärflughafen Iskandar in Pangkalan Bun auf dem indonesischen Teil der Insel Borneo (Kalimantan) gebracht. Er soll in den nächsten Tagen in der Hauptstadt Jakarta ausgewertet werden, Experten aus Singapur und Frankreich sollen dabei helfen. Die Auswertung benötigt allerdings mehrere Tage Zeit.

indonesische Navy-Taucher bei der Suche nach den Opfern des AirAsia-Absturzes

APA/EPA/Adek Berry

Dutzende Taucher suchen nach Wrackteilen und Leichen

Auf die zweite Datenbox wiesen laut Supriyadi Ultraschallsignale in einer Tiefe von etwa 30 Meter auf dem Grund der Javasee hin. Nach Angaben von Militärchef Moeldoko waren zuletzt knapp über 80 Taucher im Einsatz. Er habe keine Zweifel daran, „dass wir alles finden werden“. Es sei „nur eine Frage der Zeit, und es wird nicht lange dauern.“

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