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Aktionäre enttäuscht

Eine Lieferverzögerung beim Langstreckenflugzeug A350 hat die Aktionäre von Airbus am Mittwoch kalt erwischt. Hinzu kamen enttäuschende Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Tom Enders zum Gewinn im Jahr 2016. Die Papiere von Airbus sackten am Nachmittag um 11,11 Prozent auf 42,81 Euro ab.

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Zunächst ohne Angabe von Gründen hat Airbus die bisher für Samstag geplante Auslieferung seines neuen Langstreckenfliegers A350 verschoben. Enders gab sich am Mittwochnachmittag bei einer Investorenveranstaltung in London aber zuversichtlich, dass das noch vor Ende des Jahres nachgeholt werden könne.

Fluggesellschaft bestätigte Verschiebung

Airbus hatte sich für die Erstauslieferung seit langem einen Termin vor Ende 2014 gesetzt. Ab Ende des Jahrzehnts will der Flugzeugbauer mit der A350 Geld verdienen. Erster Käufer des Großraumjets ist die arabische Qatar Airways, die eigentlich mit dem spritsparenden Modell ab Jänner von Doha nach Frankfurt fliegen will. Auch die Fluggesellschaft bestätigte die Verschiebung, nannte aber keine Gründe dafür.

Anspruchsvoller Kunde

Qatar ist der wichtigste Kunde für das extrabreite Flugzeug. In der Vergangenheit hat die Fluggesellschaft mehrfach aus Qualitätsgründen die Annahme neuer Maschinen von Airbus und Boeing abgelehnt. Auch beim Airbus-Riesenjet A380 gab es bei Qatar eine dreimonatige Verzögerung. Der A350 wird zu großen Teilen aus Kunststoff statt Aluminium gebaut und konkurriert damit mit dem „Dreamliner“ von Boeing. Es ist das technisch modernste Flugzeug von Airbus und bietet mehr als 300 Passagieren Platz.

Gewinne erst wieder 2017?

Zudem rechnet der Luftfahrt- und Rüstungskonzern 2016 wegen seiner neuen Langstreckenjets mit einer Unterbrechung des Gewinnwachstums. Der um Einmaleffekte bereinigte operative Gewinn werde im übernächsten Jahr stagnieren und erst 2017 wieder steigen, kündigte Finanzchef Harald Wilhelm bei einer Investorenveranstaltung in London an.

Als Gründe führte das Management den Aufbau der Produktion für den neuen Langstreckenjet A350 und die Modernisierung des 20 Jahre alten, etwas kleineren Modells A330 an. Die Fertigung der A330 müsse das Unternehmen im Zuge dessen zwischenzeitlich herunterfahren. Das werde sich negativ auf Umsatz und Gewinn auswirken.

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