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Langer Atem bei wichtiger Mission

Kailash Satyarthi fürchtet bei seinem Kampf gegen Kinderarbeit weder wunde Füße noch mächtige Gegner. Im Jahr 1998 organisierte der Inder einen 80.000 Kilometer langen Sternmarsch durch Asien, Afrika, Amerika, Australien und Europa, um die Welt wachzurütteln.

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„Wir wollen bis zur Jahrtausendwende die Welt frei von Kinderarbeit machen“, sagte der heute 60-Jährige damals. Das gelang ihm bisher nicht, heute arbeiten nach Angaben Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) noch 168 Millionen Kinder. Nun wurde er für seinen langen Atem mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi organisiert 19998 einen Sternmarsch

Corbis/Sygma/John Van Hasselt

Satyarthi sprach bei einem Sternmarsch gegen Kinderarbeit 1998

Mehrfach angegriffen

In Satyarthis Heimatland Indien ist Kinderarbeit weit verbreitet, Millionen Unternehmer greifen auf die billigen Arbeitskräfte zurück. Kleine Hände hauen Pflastersteine für Europa, arbeiten als Haussklaven, servieren Fladenbrot und Tee oder schuften auf den Feldern. Tausende Male stürmte Satyarthi mit den Mitarbeitern seiner Organisation Bachpan Bachao Andolan (BBA, Bewegung zur Rettung der Kindheit) Häuser und Fabriken, um bei den Blitzaktionen Kinder zu befreien. Nicht immer geht es dabei gewaltlos zu - Satyarthi wurde mehrfach angegriffen.

Sensibilisierung im Westen

Er trug auch maßgeblich dazu bei, den Westen für das Thema Kinderarbeit zu sensibilisieren und auf die Herkunft von Produkten zu achten. Anfang der 90er Jahre löste eine Kampagne Wirbel in der indischen Teppichindustrie aus; mittlerweile gibt es mehrere Kontrollsiegel, die sicherstellen, dass Waren nur von Erwachsenen hergestellt werden. Satyarthi hat für sein Engagement zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter in Deutschland 1994 den Aachener Friedenspreis und 1999 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung.

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