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Micky Maus als dunkle Seite der Macht

Erst im Dezember 2015 wird der siebente Teil der „Star Wars“-Filme ins Kino kommen. Schon jetzt sind Fans aber ganz aus dem Häuschen - wegen des zuletzt veröffentlichten ersten Trailers zum Film und wegen eines offenbar glaubhaften Insiders, der seit Tagen im Internet Details zum kommenden Teil sieben ausplaudert und dabei einen Grabenkampf zwischen der Filmcrew und dem Disney-Konzern schildert.

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Schon seit einiger Zeit hatte ein User namens „Spoiler Man“ auf einschlägigen Websites dieses oder jenes Stückchen zum kommenden Film verraten. Er wurde nicht sonderlich beachtet, weil er nur einer von vielen war: Heerscharen von Fans und anderen, die Fans zum Narren halten wollen, verbreiten schon seit Monaten diverse Gerüchte über Teil sieben. Als sich aber alle zuvor geposteten „Prophezeiungen“ über den Film mit dem aktuellen Trailer erfüllten, wurde die Fangemeinde hellhörig.

„Mindestens so gut“ wie das Original?

Der User behauptet, im engsten Kreis um Regisseur J. J. Abrams und Drehbuchautor Lawrence Kasdan an den zuletzt abgeschlossenen Dreharbeiten teilgenommen zu haben. Mehrfach lobt er Kasdans „wirklich gutes“ Skript, das „JJ nicht verdient“ hat. Kasdan hatte bereits die Drehbücher für den zweiten und den dritten Film der Serie („Episode V“ und „VI“) verfasst, Abrams hingegen hatte bisher mit „Star Wars“ nichts am Hut. Demnach lieferte Kasdan ein Skript, das den Film „mindestens so gut“ wie den ersten „Krieg der Sterne“ 1977 werden lassen kann.

Standbild aus dem Film "Star Wars: The Force Awakens"

APA/AP/LucasFilm, Disney

Erste Bilder aus dem kommenden Film

Kasdans Skript ist demnach in jener dunklen Stimmung gehalten, die er schon für „Episode V“ („Das Imperium schlägt zurück“) durchsetzte und dem Vernehmen nach eigentlich auch für den letzten Teil der Originaltrilogie („Die Rückkehr der Jedi-Ritter“) geplant hatte. Kasdan war rekrutiert worden, nachdem der ursprünglich geplante Drehbuchautor entlassen worden war. Laut den Andeutungen und Details hat er nun ein Skript vorgelegt, das vor Querverweisen zu den alten Filmen nur so strotzt und die Charaktere äußerst ambivalent zeigt.

Putziger Roboter bekommt Job per Protektion

Kasdans Vision der Fortführung der alten Filme dürfte aber dem Disney-Konzern nicht gefallen haben, dem „Star Wars“-Erfinder George Lucas 2012 alle Rechte an der Filmserie verkauft hatte. Demnach wollte Disney etwa im neuen Film keinen Schwerpunkt auf der Weitererzählung der „Rebellion“ der ersten Filme haben, weil ein neues Publikum nicht mit alten Geschichten behelligt werden solle. Die Interventionen dürften bis ins Detail gegangen sein, wie auch Bilder aus dem jüngst veröffentlichten Trailer nahelegen.

So soll jener kugelige Roboter, der nun auf ersten Filmbildern zu sehen ist, nie geplant gewesen sein. Vielmehr habe Disney die Figur in den Film hineinreklamiert, die für eine neue Generation so zum Kultroboter werden soll, wie es „R2-D2“ für die alte war. Angesichts ständiger „Supervision“ durch Disney wandelt sich im Lauf von „Spoiler Mans“ Postings auch der Tonfall im Hinblick auf Abrams in Richtung Mitleid: Abrams sehe angesichts der zermürbenden Konflikte mit Disney „jedes Mal, wenn man ihn sieht, zehn Jahre älter aus“.

Offenbar genug Futter für alte Fans

Wofür zumindest einige Fans der alten Filme dankbar sein dürften: Disney verbot laut den Postings jegliche Bezüge zum „Expanded Universe“ von „Star Wars“ - also keine Bezüge zu TV-Serien, Videospielen, Romanen und vielem anderen mehr. Der Film soll sich nur auf die anderen Filme beziehen, und auch das nur spartanisch. Fans der ersten Serie dürften jedenfalls genug Vertrautes finden, wie sich aus den anderen Postings herauslesen lässt.

Standbild aus dem Film "Star Wars: The Force Awakens"

APA/AP/LucasFilm, Disney

Die Schauspielerin Daisy Ridley als junge Heldin des neuen Films

Ohnehin sind Fans durch den Kurztrailer beruhigt: Die vielgeliebte und bahnbrechende Schmuddeloptik der ersten „Star Wars“-Filme, Lucas’ vielleicht wichtigster Beitrag zum Genre überhaupt, findet sich in moderner Form wieder - und kultige Versatzstücke der Vergangenheit wie „X-Wing-Fighter“ und der „Rasende Falke“ ebenso. Wenn „Spoiler Mans“ viele Spoiler - also die Preisgabe von überraschenden Wendungen im Film - stimmen, erwartet auch sonst alte und neue Fans eine „Achterbahnfahrt, die sich gewaschen hat“.

Nächste Prophezeiung als Probe aufs Exempel

Wie gehaltvoll die Angaben von „Spoiler Man“ sind, aus denen die ersten zwei Drittel des Films mit dem Titel „The Force Awakens“ - inklusive der Auftritte von Veteranen aus der ursprünglichen Trilogie (Luke Skywalker, Han Solo, Prinzessin Leia) - komplett zu rekonstruieren sind, wird sich weisen - zum Beispiel am 1. Mai: Für diesen Tag prophezeite der angebliche Insider die Veröffentlichung des ersten langen Trailers zum Film, in dem alle Charaktere ihren Auftritt bekommen sollen.

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