Steuerreform: Wirtschaft gegen Mehrwertsteuererhöhung
Jene Wirtschaftsbereiche, die von der von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) angedachten Teilerhöhung der Mehrwertsteuer betroffen wären, wehren sich bereits vorsorglich. Die IG-Autoren, das Hotel- und Gastgewerbe sowie die Verkehrswirtschaft lehnten derartige Pläne heute ab.
Die IG Autorinnen Autoren forderte den Finanzminister auf, sofort und unmissverständlich von seinem Vorhaben abzurücken, den begünstigten Mehrwertsteuersatz von zehn Prozent für Bücher zu streichen.
Bücher wären damit in Zukunft kein Kulturgut mehr, sondern eine x-beliebige Ware. Schelling sorge dafür, dass künftig zusätzliche Bildungsinvestitionen notwendig wären, und zwar in einem vielfachen Ausmaß dessen, was ihm die jetzige Mehrwertsteueranhebung bringe, kritisierte die IG.
Essen und Urlaube teurer
Die beiden Obmänner der Fachverbände Gastronomie und Hotellerie in der Wirtschaftskammer, Helmut Hinterleitner und Klaus Ennemoser, sehen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Nächtigungen als einen „massiven Angriff“ auf ihre Wettbewerbsfähigkeit.
„Als Konsequenz würden für Herrn und Frau Österreich das Schnitzel im Gasthaus und der Familienurlaub durch eine erhöhte Steuer jedenfalls teurer.“ Wie die Hoteliervereinigung warnen sie vor dem Verlust von Arbeitsplätzen.
Auch die Verkehrswirtschaft wehrt sich gegen eine mögliche Anhebung der Mehrwertsteuer für den öffentlichen Verkehr. „Wer hier an der Steuerschraube dreht, verursacht Frau und Herrn Österreicher Verteuerungen statt der angepeilten Entlastungen.“
Der Schauspieler Cornelius Obonya rief unterdessen dazu auf, eine Onlinepetition für eine Gegenfinanzierung der Steuerreform durch Reformen zu unterstützen.