Faymann gegen weitere Russland-Sanktionen

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Österreich hat sich anders als Deutschland und die USA gegen weitere Russland-Sanktionen ausgesprochen. „Wir sind entschlossen der Meinung, dass Gespräche unter Einbeziehung Russlands der richtige Weg sind“, sagte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) heute.

Zwar trage man die Entscheidung der EU mit, die Wahlen in der Ostukraine nicht anzuerkennen. Er habe jedoch Zweifel, ob Sanktionen bei der Lösung der Ukraine-Krise hilfreich seien.

Hauptgewicht auf politische Verhandlungen

„Ich habe immer gesagt, sie sind bestenfalls ein kleiner Mosaikstein - und der nicht sehr wünschenswert. Wir Österreicher haben uns da immer anders verhalten: Wir haben den Gesprächen, den politischen Verhandlungen das Hauptgewicht eingeräumt - das werden wir auch in Zukunft machen“, so Faymann. Russland wird vorgeworfen, die Separatisten im Osten der Ukraine zu unterstützen.

Ein Grund für die Zurückhaltung könnte auch die hohe Abhängigkeit vieler heimischer Firmen von Russland und Osteuropa sein. Die Raiffeisen Bank International etwa erwirtschaftet einen großen Teil ihrer Gewinne in Russland. Der Energiekonzern OMV arbeitet mit dem russischen Gaslieferanten Gasprom beim Bau der geplanten Pipeline „South Stream“ zusammen.