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Mensch und Material in Orbit gebracht

Ursprünglich sollten die US-Shuttles defekte Satelliten im Weltall einfangen und zur Erde zurückbringen. Später brachten die wiederverwendbaren Raumfähren Mensch und Material in den Orbit. Ihre Besatzungen leisteten einen Großteil des Auf- und Ausbaus der Internationalen Raumstation (ISS).

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Dem Prototyp „Enterprise“ folgten insgesamt fünf Raumgleiter. Seit dem Jungfernflug im Jahr 1981 waren sie zu 135 Missionen ins All gestartet, bis das Programm 2011 endgültig eingestellt wurde. Hier ein Überblick über die Shuttles und ihre Missionen:

„Enterprise“: Im August 1977 hatte das neue US-Raumfahrtprogramm mit dem Prototypen seine Feuertaufe. Mit einer Boeing 747 wurde die „Enterprise“ in eine Höhe von rund 6.700 Meter gebracht und ausgeklinkt. Der 1976 fertiggestellte Gleiter diente jedoch ausschließlich für Probeflüge, um die Aerodynamik und Landungen zu testen. Dennoch gilt er als erster Spaceshuttle. Ursprünglich sollte er „Constitution“ heißen. Von einer Kampagne amerikanischer Fans der Science-Fiction-Fernsehserie Raumschiff Enterprise ließ sich das Weiße Haus zu dem alternativen Namen umstimmen.

„Columbia“: Die 1980 fertiggestellte Raumfähre startete am 12. April 1981 zur ersten Mission der Shuttles ins All. Beim Heimflug von ihrer 28. Reise zerbrach sie am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Atmosphäre, weil die Hitzeisolierung bereits beim Start beschädigt worden war. Die siebenköpfige Besatzung verbrannte.

„Challenger“: Der im Juni 1982 gebaute Shuttle startete erstmals im April 1983. Die zweite Fähre der Flotte explodierte im Jänner 1986 nur 74 Sekunden nach dem Start wegen einer fehlerhaften Dichtung. Alle sieben Astronauten kamen ums Leben. Die Challenger war insgesamt zehnmal gestartet.

„Discovery“: Zur Entlastung der beiden ersten Fähren ging im Oktober 1983 die „Discovery“ in Betrieb. Am 30. August 1984 startete das Schiff zur ersten seiner insgesamt 39 Missionen. Mit seinem Abschiedsflug im Februar/März 2011 war der betagte Transporter insgesamt 365 Tage im All. Das Arbeitspferd unter den Shuttles hievte das Weltraumteleskop Hubble in den Erdorbit und besuchte als erster Raumgleiter die russische Raumstation Mir.

„Atlantis“: Die Fähre komplettierte die Raumflotte im April 1985 und hob am 3. Oktober desselben Jahres erstmals ab. Mit ihr standen der NASA damals vier Shuttles zur Verfügung. Insgesamt absolvierte die Atlantis 33 Einsätze, darunter Flüge zur Mir und zur ISS sowie 1989 die Aussetzung der Jupiter-Sonde Galileo. Mit ihrer letzten Mission endete die Ära der US-Shuttles.

„Endeavour“: Nach der Katastrophe der Challenger ersetzte der neue Shuttle den Verlust der Fähre. 1991 fertiggestellt, startete der Orbiter erstmals am 7. Mai 1992. Insgesamt verbrachte er 299 Tage im All. Bei seinem 25. und letzten Flug im Mai 2011 fand der letzte Außeneinsatz eines Shuttle-Astronauten an der ISS statt. Bei seiner Abschiedsmission brachte das Schiff einen 6,8 Tonnen schweren Teilchendetektor zur Raumstation. Mit ihm hofften Forscher, mehr über mögliche Antimaterie im Weltall zu erfahren.

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