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Verzichtet auf Kampf gegen IS

Das in puncto Entsendung von Truppen normalerweise zu den verlässlichsten NATO-Partnern der USA zählende Norwegen beteiligt sich diesmal nicht mit Kampfflugzeugen an der Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Nahen Osten.

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Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg begründete das in einem am Mittwoch erschienenen Zeitungsinterview unter anderem mit der verstärkten Militärpräsenz Russlands im äußersten Norden Europas. Die USA hätten diesmal gar nicht in Oslo angefragt, so die konservative Regierungschefin gegenüber der Tageszeitung „Verdens Gang“ („VG“). Solberg sagte allerdings, die U-Boot-Suchaktion in Schweden habe damit nichts zu tun: „Nein, ich denke an das allgemeine Bild mit erhöhter russischer Aktivität zur Luft und zur See, Truppenbewegungen und anderes, das es notwendig macht, dass wir hier zu Hause die Situation verfolgen.“

Bereitschaft im eigenen Grenzgebiet

Es sei daher wichtiger, im eigenen Grenzgebiet eine solide Bereitschaft aufrechtzuerhalten, zitierte die Zeitung die Regierungschefin. Solberg sagte weiters, die NATO habe „großes Verständnis“ für die Situation Norwegens. „Mit unserer Grenze zu Russland ist Norwegen in einer anderen Situation als Länder wie Dänemark, die Niederlande und Belgien.“ Die genannten drei NATO-Länder haben im Rahmen der US-Koalition gegen den IS Kampfflugzeuge in den Irak entsandt.

Luftraumverletzungen stark gestiegen

In den vergangenen Monaten kam es nicht zuletzt aufgrund der Ukraine-Krise auch im Ostsee-Raum zu einem starken Anstieg von Militäraktivitäten. Erst vor wenigen Wochen meldeten das Baltikum, Schweden und Finnland eine massive Zunahme von Verletzungen des Luftraums. Das russische Militär provoziere so Spannungen zwischen dem Westen und dem Kreml, warnte die NATO.

Erst Anfang dieser Woche fing die NATO Medienberichten zufolge zweimal russische Flugzeuge über der Ostsee ab. F-16-Jets des Bündnisses hätten am Dienstag ein russisches Iljuschin-20-Überwachungsflugzeug aufgehalten, teilte die lettische Armee über Twitter mit. Die NATO bestätigte, dass es einen Vorfall mit einer russischen Maschine gegeben habe, ohne weitere Details zu nennen.

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