Spaß kann böses Ende haben
Rainbow-Loom-Bänder feiern einen Siegeszug um die ganze Welt. Aber nicht jeder ist darüber glücklich: Der Trend birgt Gefahren, sagen Kritiker. So warnen manche Ärzte laut Medienberichten etwa vor Erstickungsgefahr. Hersteller Cheong Choon Ng weist den Vorwurf von sich.
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Besonders kleine Kinder seien durch die winzigen Bänder gefährdet, zitierte etwa die Schweizer Zeitung „Blick“ (Onlineausgabe) im August den leitenden Arzt der Kindernotaufnahme im Zürcher Hauptbahnhof. Um Kinder vor der Gefahr zu schützen, sollten Eltern darauf achten, dass beispielsweise ältere Geschwister die Bändchen nicht abstreifen oder verlieren können. Auch in den Kinderzimmern sollte man ein Auge auf die Bastelutensilien haben, damit die Kleinen nicht an die Gummiringe gelangen können.
Loom-Verbot an britischen Schulen
In Großbritannien ging der Fall eines siebenjähriger Buben durch die Medien, der eine schwere Augenverletzung erlitt, nachdem ihm sein Bruder aus Versehen einen Loom-Gummi ins Auge schoss, wie der „Daily Express“ berichtete. Ein ebenfalls aus Großbritannien stammender achtjähriger Bub verlor laut „Daily Mail“ beinahe zwei seiner Finger, nachdem er sich eines der Bänder zu eng um seine Finger gewickelt hatte und damit eingeschlafen war. Nach den Vorfällen sprachen mehrere englische Schulen ein Loom-Verbot aus.
Gefährliche Weichmacher
In manchen Versionen der Bänder befinden sich zudem laut Angaben des deutschen Toxikologen Martin Wilks gefährliche Weichmacher, berichtete Radio Hamburg unlängst. Wenn diese in Kontakt mit Speichel kommen, können sich sogenannte Phthalate aus dem Gummimaterial herauslösen. Diese Giftstoffe werden dann durch den Mund aufgenommen und können so in den Körper gelangen. Eine weitere Gefahr könnte durch den Inhaltsstoff Latex entstehen, auf den manche Kinder allergisch reagieren.
Zahlreiche Plagiate sind auf dem Markt, deren Hersteller Ng zwar verklagt. Oftmals würden seiner Ansicht nach aber zu Unrecht seine Loom-Bänder etwa als gesundheitsgefährdend kritisiert, obwohl in Wahrheit die Kopien viel eher ein Risiko darstellten, so Ng laut einem Interview mit dem „Handelsblatt“ (Onlineausgabe) am Mittwoch.
Silikon nicht recycelbar
Auch Umweltschützer stehen dem Trend skeptisch gegenüber. Denn spätestens wenn der Loom-Boom einmal vorbei sei, würden die Bänder weggeworfen. Diese seien aber teilweise aus Silikon und daher nicht recycelbar.
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