Jüdisches Museum in Brüssel nach Anschlag wiedereröffnet
Das Jüdische Museum in Brüssel ist knapp vier Monate nach dem blutigen Anschlag mit vier Todesopfern feierlich wiedereröffnet worden.
Rund 300 Gäste wohnten heute der Zeremonie bei, darunter der belgische Ministerpräsident Elio Di Rupo. „All jene, die Dummheit predigen, Brutalität, Schandtaten und entsetzlichen Schrecken, sollen wissen, dass wir aufrechter denn je vor ihnen stehen“, sagte Museumsdirektor Philippe Blondin am Tag der Jüdischen Kultur in Europa. Di Rupo versprach die „rigorose Verfolgung“ aller antisemitischen und rassistischen Verbrechen in Belgien.
Eintritt nur noch nach Kontrolle
Anders als Synagogen und ähnliche jüdische Einrichtungen in Belgien verfügte das Museum im Zentrum der Hauptstadt bisher über keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Künftig steht es unter Polizeischutz und darf nur noch betreten werden, nachdem ein Metalldetektor, Leibesvisitationen und Taschenkontrollen passiert wurden. Nach dem endgültigen Abschluss der Ermittlungen soll es auch eine Schleuse am Eingang des Gebäudes geben, die von einem Mitarbeiter hinter einer schusssicheren Scheibe bedient wird.
Am 24. Mai hatte ein bewaffneter Mann im Eingangsbereich des Museums das Feuer eröffnet. Drei Menschen starben am Tatort, ein viertes Opfer erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der mutmaßliche Täter, ein algerischstämmiger Franzose, sitzt in Belgien in Haft.