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Erste größere Konfrontation IS vs. Armee

Im syrischen Bürgerkrieg mischt die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) ebenfalls mit. Am Sonntag etwa eroberten die sunnitischen Dschihadisten nach dreitägigen Gefechten die Basis eines Regiments in der Nähe der nordöstlichen Stadt Hassaqa. Am Samstag vertrieben IS-Kämpfer Aktivisten zufolge die Armee vom Militärstützpunkt bei Raka.

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Bei Kämpfen und Hinrichtungen dort sind nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 85 Soldaten getötet worden. Laut der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk aus Aktivisten und Ärzten stützt, zog sich die Armee am Freitagabend nach heftigen Kämpfen von der Basis der 17. Division im Norden von Raka zurück. Allerdings seien die IS-Dschihadisten aus Angst vor Luftangriffen zunächst nicht in den Stützpunkt eingedrungen. Binnen 48 Stunden seien 16 Soldaten bei Kämpfen getötet worden, 19 weitere seien bei zwei Selbstmordanschlägen ums Leben gekommen.

50 Soldaten hingerichtet

Darüber hinaus hätten die Rebellen 50 Soldaten hingerichtet. Etliche seien geköpft und ihre abgeschlagenen Köpfe und Leichen in Raka öffentlich zur Schau gestellt worden, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Hunderte Soldaten hätten sich von dem Stützpunkt in sichere Gebiete zurückgezogen, doch sei das Schicksal von rund 200 Soldaten unklar. Nach Angaben der Beobachtungsstelle handelt es sich um die erste größere Konfrontation zwischen der syrischen Armee und dem IS.

Raka ist eine Hochburg des Islamischen Staats, der mittlerweile weite Teile im Norden des Irak und Syriens kontrolliert und dort ein Kalifat ausgerufen hat. Die UNO-Untersuchungskommission zu Syrien kündigte am Freitag an, mehrere IS-Kämpfer sollten bald auf eine Liste mutmaßlicher Kriegsverbrecher gesetzt werden. In der Provinz Raka stehen nach dem Verlust des Stützpunkts der 17. Division nur noch die Basis des 93. Regiments sowie der Flughafen von Tabka unter Kontrolle der syrischen Führung.

Kämpfe auch in Provinz Aleppo

Auch in der Provinz Aleppo lieferten sich Armee und IS-Kämpfer in der Nacht zum Samstag Gefechte. Mindestens 30 Soldaten und regierungstreue Milizionäre seien dabei getötet worden, berichtete die Beobachtungsstelle. Einen Erfolg verzeichnete die syrische Armee hingegen in der Provinz Homs, wo sie nach eigenen Angaben das Ölfeld Al-Schaar vollständig unter ihre Kontrolle brachte. Mehrere IS-Extremisten seien bei den Kämpfen getötet worden. Das Gelände war erst vor einer Woche von den Dschihadisten erobert worden, bei den Kämpfen kamen fast 300 Regierungssoldaten ums Leben.

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