Espirito Santo verkauft Privatgeschäft an Schweizer Bank

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Die portugiesische Bankengruppe Espirito Santo (BES) hat den Großteil ihrer Privatbank (BPES) an die Schweizer Bank CBH verkauft. Das teilten beide Banken gestern mit, ohne sich allerdings zum Kaufpreis zu äußern. Die Einigung betreffe Kunden aus den „iberischen Regionen und aus Lateinamerika“, hieß es in der Mitteilung weiter. Die BPES ist seit über 37 Jahren in Lausanne präsent.

Goldman Sachs als Investor

Zusätzlich konnte die angeschlagene Bankengruppe Goldman Sachs als Investor gewinnen. Die US-Bank kaufte im Juni 2,27 Prozent der Aktien, wie BES jetzt mitteilte. Einen Tag zuvor hatte sich die Gründerfamilie von knapp fünf Prozent der Aktien getrennt.

Wie BES weiter mitteilte, stieg auch der amerikanische Hedgefonds D.E. Shaw ein und kaufte 2,7 Prozent der Anteile. Ob Goldman und Shaw ihre Papiere von der Familie übernahmen, war zunächst unklar. BES war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Portugiesische Staatsanwaltschaft ermittelt

Das Geschäftsimperium Espirito Santo steckt derzeit wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten in Schwierigkeiten: Die Dach-Holding Espirito Santo International (ESI) soll Verluste in Höhe von 1,3 Milliarden Euro verschleiert haben. Vergangene Woche hatte die portugiesische Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass mehrere Ermittlungen dazu liefen.

Die ESI mit Sitz in Luxemburg wurde derweil unter Gläubigerschutz gestellt. Den Antrag hatte die Holding vor einigen Tagen gestellt.