Heinisch-Hosek kontert Gegner des Genderns
Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat die von Sprachkritikern per offenen Brief an sie erhobene Forderung zurückgewiesen, geschlechtersensible Formulierungen etwa mit Binnen-I „aus dem Sprachgebrauch zu eliminieren“.
„Sprache schafft Wirklichkeit. Weibliche Formen unerwähnt zu lassen und Frauen damit auszublenden, das wäre ein völlig falsches Zeichen“, so die Ministerin. Bestürzt auf den offenen Brief reagierte die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH). „Angebliches ‚Frauenmitmeinen‘ reicht noch lange nicht“, so der ÖH-Vizevorsitzende Florian Kraushofer (Fachschaftslisten/FLÖ). Eine Abschaffung widerspräche außerdem zahlreichen EU-Richtlinien und gültigen Gesetzen.
FPÖ: „Genderwahn Geldhahn abdrehen“
Im Wissenschaftsministerium verweist man auf die gelebte Praxis im Ministerium, wo - sofern lesbar - die „geschlechtsneutrale“ Formulierung (z. B. „Studierende“ statt „Studentinnen“ und „Studenten“) verwendet wird. „Wo das nicht möglich ist, werden - wie gesetzlich vorgesehen - durchgehend beide Geschlechter angeführt“, so Ressortchef Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in einer Stellungnahme zur APA.
Mitterlehner wurde von der FPÖ aufgefordert, er solle „dem Genderwahn den Geldhahn abdrehen“ und Gender-Lehrveranstaltungen aus allen Studienplänen der Unis streichen. „Die sogenannte Genderwissenschaft entwickelt sich zu einem Korsett für unsere Sprache und unser Denken“, so der Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek.