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Besser als US-Pendants?

Die russische Suchoi T-50, ein Tarnkappenflugzeug, das es mit sämtlichen US-Pendants aufnehmen können soll, ist etwas zum Sorgenkind geraten. Allerdings ist Moskau mit seinen Sorgen nicht allein, schließlich kämpft auch Washington mit Dauerpannen bei der Lockheed Martin F-35. Zuletzt brach im Juni an Bord einer T-50 ein Feuer aus.

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Der Vorfall ereignete sich laut dem Hersteller Suchoi während eines Landeanflugs auf den Flughafen Gromwo in Moskau. Erst habe sich Rauch an einer Belüftungsanlage auf der rechten Seite eines Prototyps gebildet, danach sei ein Brand ausgebrochen. Allerdings seien die Flammen rasch gelöscht worden, Verletzte gab es nicht.

Eigentlich sollte das Mehrzweckkampfflugzeug der fünften Generation, die einzige Neuentwicklung ihrer Klasse seit dem Ende der Sowjetunion, bereits ab dem nächsten Jahr einsatzbereit sein und 2016 den regulären Dienst aufnehmen. Der Tarnkappenjet ist ein Kernprojekt der Modernisierung der gesamten russischen Streitkräfte. Russland entwickelt das Flugzeug gemeinsam mit Indien. Der erste Testflug fand 2010 statt, die T-50 gilt als „Gegenstück“ zum US-Jäger Lockheed Martin F-22 Raptor.

Panne ausgerechnet während Flugzeugmesse

Ein erster gröberer Zwischenfall ereignete sich 2011, als der Start eines Protoptyps wegen eines Motorschadens abgebrochen werden musste - ausgerechnet während des Internationalen Luft- und Raumfahrtsalons (MAKS) in Schukowski nahe Moskau. Damals wie nach der letzten Panne erklärte Suchoi, der Zeitplan für die Serienreife und Auslieferung des Jets sei nicht in Gefahr.

Lassen sich die „Kinderkrankheiten“ in den Griff bekommen, wird die T-50 - vollständige Bezeichnung Suchoi PAK-FA T-50 - für die US- und andere westliche Kampfjetflotten zur durchaus ernsthaften Konkurrenz. Laut der deutschen „Welt“, die dem russischen Jet Anfang des Jahrs ein ausführliches Porträt widmete, reichen dessen Tarnkappeneigenschaften zumindest an jene der F-22 heran - wenn sie ihr nicht noch überlegen sind. Auf dem Radar wirke der Jet so groß „wie ein Handball“, was an einer Rückstrahlfläche von lediglich zehn Quadratzentimetern liege.

Trickkiste für unsichtbare Kampfjets

Die T-50 sei damit „noch schwerer zu entdecken als das Modell F-22“. Laut Chefkonstrukteur Alexander Dawidenko beträgt der Radarquerschnitt nur 30 bis 40 Quadratzentimeter, und das bei einer Länge von etwa 20 Metern und einer Flügelfläche von fast 80 Quadratmetern. Um einem Kampfflugzeug eine „Tarnkappe“ zu verpassen, greifen die Konstrukteure in unterschiedliche Trickkisten. Im Wesentlichen geht es darum, dass die Strahlen des feindlichen Radars nicht 1:1 reflektiert, sondern von der Oberfläche abgelenkt oder verschluckt werden.

Bei dem russischen Jet würden die Radarstrahlen sogar an den großen Öffnungen der Triebwerke abgelenkt, schrieb die „Welt“, erinnerte aber auch an einen Nachteil, den die T-50 mit der US-amerikanischen F-35 teilt: Waffensysteme müssen im Inneren untergebracht werden, damit das Flugzeug „unsichtbar“ bleibt, was wiederum die Ladekapazitäten und schließlich die Kampfstärke verringert.

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