Starker Euro mit positiven Folgen
Wer in Bulgarien seinen Urlaub verbringt, bekommt für sein Geld mehr als das Doppelte an Waren und Dienstleistungen wie daheim. Skandinavien und die Schweiz sind dagegen vergleichsweise sehr teuer, wie die Statistik Austria erhoben hat. Durch den erstarkten Euro sind Überseereisen günstiger geworden.
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In Mexiko und den USA bekommen Österreicher noch mehr für ihr Geld, Australien bleibt eines der teuersten Länder. Gegenüber Osteuropa haben die Österreicher nach wie vor hohe Kaufkraftvorteile. In Bulgarien erhält man für 100 Euro Güter und Dienstleistungen im Wert von 207 Euro, in Rumänien sind es 184 Euro und im Nachbarland Ungarn 181 Euro.
Auch Türkei deutlich günstiger
Deutlich günstiger geworden ist die Türkei, wo 100 „Urlaubs-Euro“ im Mai 2014 bei 149 Euro lagen, im Vorjahr waren es 129 Euro gewesen. Im beliebten Urlaubsland Kroatien bekommen die Österreicher einen Euro-Gegenwert von 140, die Langzeit-Topdestination Italien liegt genau gleichauf mit der Alpenrepublik. Der Kursgewinn des Euro gegenüber dem US-Dollar macht diesen Sommer Reisen in die USA günstiger. Bekam man voriges Jahr dort noch Leistungen und Waren im Wert von 112 Euro, sind es nun 117 Euro.

APA/Lisa Partaj; ORF.at
Schweden und Schweiz bleiben teuer
Noch stärker wirkt sich der Kursverlust des australischen Dollar aus: Der Euro-Gegenwert in „Down Under“ beträgt nunmehr 82 nach einem Gegenwert von 70 im Vorjahr. Australien bleibt damit dennoch eine der teuersten der 28 von der Statistik Austria verglichenen Destinationen. Noch weniger für ihr Geld bekommen die Österreicher in Schweden (81), der Schweiz und Dänemark (je 75).
In der Euro-Zone selbst hat sich wenig geändert. Irland ist mit 88 Euro das teuerste Urlaubsland, in Frankreich und Großbritannien bekommt man ebenfalls etwas weniger (99 bzw. 96). In den südlichen Ländern Griechenland und Spanien ist das Urlaubsleben noch immer günstiger als daheim (121 bzw. 117).
63 Prozent wollen im Sommer verreisen
Die Österreicher sind heuer laut einer Umfrage wesentlich reisefreudiger als andere Europäer. 68 Prozent wollen im Sommer verreisen, während es im vergangenen Jahr nur 57 Prozent waren. In anderen westeuropäischen Ländern will durchschnittlich nur jeder zweite Befragte heuer verreisen - das hat eine Umfrage des Ipsos-Institutes im Auftrag der zur Generali-Versicherung gehörenden Europ Assistance Group ergeben.
Befragt wurden 3.505 Konsumenten in Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Belgien und Österreich. Dabei zeigte sich eine Fortsetzung des Trends der vergangenen Jahre: Waren es 2011 europaweit noch 66 Prozent der Befragten, die angaben verreisen zu wollen, sind es 2014 nur mehr 54 Prozent. Frankreich verliert einige Prozentpunkte (58 Prozent), Deutschland gewinnt ein wenig hinzu und liegt nunmehr am dritten Platz (56 Prozent). Den letzten Platz belegt Spanien, wo nur mehr 42 Prozent der Befragten angeben, diesen Sommer die Koffer packen zu wollen.
Wie viel man auszugeben gedenkt
Beim Urlaubsbudget zeichnet sich ebenfalls ein deutlicher Unterschied zwischen den nördlichen und den südlichen Staaten ab. Der europäische Durchschnittshaushalt plant in diesem Jahr 2.313 Euro auszugeben. Verfügen die Engländer über ein Budget von 2.932 Euro, liegen die Österreicher mit 2.542 Euro (+37 Euro zu 2013) dahinter. Schlusslicht sind die Italiener (1.798 Euro) und die Spanier (1.723 Euro). Die Österreicher fahren in diesem Jahr wieder am liebsten an den Strand. Zwei Drittel wollen im Sommer ans Meer. Jeder Vierte will in die Berge.
Von langer Hand geplant
Die Österreicher lieben offenbar den Pauschalurlaub: Jede dritte gebuchte Reise ist ein Pauschalurlaub - in Frankreich und Spanien hingegen nur jede Fünfte. Während immer noch 81 Prozent der Österreicher ihren Urlaub von langer Hand planen und nur 18 Prozent spontan verreisen, wird der internationale Trend von den Kurzentschlossenen geprägt. In Italien planen bereits 44 Prozent ihren Urlaub spontan und nur mehr 56 Prozent organisieren diesen schon einige Monate vorher.
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