Generelle Besserung auch in Österreich
Die Qualität von Europas Badegewässern steigt. Knapp 95 Prozent aller Seen, Flüsse und Küsten erfüllten 2013 die Mindeststandards an Sauberkeit, bei 82 Prozent der Standorte war die Wasserqualität sogar „hervorragend“. Das geht aus einem Bericht der EU-Kommission und der Europäischen Umweltagentur (EUA) vom Dienstag hervor.
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Auch Österreich verbessert sich - die EU-Zahlen bescheinigen 87 Prozent von Österreichs Badegewässern eine „ausgezeichnete“ Qualität, das stellt einen starken Anstieg von den 73 Prozentpunkten im Vorjahr dar. Insgesamt erfüllen mit 98,5 Prozent weiterhin fast alle Seen und Teiche in Österreich die Mindestanforderungen. Zwei Badestellen erhielten allerdings die „rote Karte“. Die Ausreißer liegen im Nordburgenland.
„Mangelhaft“ in Podersdorf am Neusiedlersee
In Podersdorf am Neusiedlersee und in St. Andrä am Zicksee wird die Wasserqualität als „mangelhaft“ bewertet, wie laut Daten der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) aus der Untersuchung von mehrmals im Verlauf der Badesaison von Mitte Juni bis Ende August 2013 entnommenen Proben hervorgeht. Im Jahr davor war ein Baggersee - der Autobahnsee Viehhausen - in Salzburg bei der Prüfung durchgefallen.

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Zypern bekommt für seine Strände seit Jahren Bestnoten - hier: Petra tou Romiou
Wo die besten Strände liegen
Gemessen wird die bakterielle Belastung durch Abwässer oder Tierhaltung. In Österreich wurden 266 Gewässer überprüft. EU-weit wurden an mehr als 22.000 Standorten in den EU-Staaten und in der Schweiz Wasserproben entnommen. Generell schnitten Küsten etwas besser ab als Gewässer im Binnenland. Zypern und Luxemburg haben dem Report zufolge sogar nur „ausgezeichnete“ Strände, Seen und Flüsse; weit vorn waren auch die Touristenziele Kroatien und Griechenland.
Orte an Nordseeküste als Schlusslichter
Nicht so überragend sah es insbesondere bei mehreren Nordsee-Anrainern aus, darunter den Niederlanden. Diese gehörten mit fünf Prozent als „nicht ausreichend“ beurteilten Badegewässern zu den Schlusslichtern. Die Mehrzahl der in den Niederlanden bemängelten Stellen waren Küstenabschnitte, wie aus dem Report hervorgeht.
So wird getestet
Der jährliche Bericht zum Zustand der Badegewässer umfasst die 28 EU-Staaten sowie die Schweiz. Getestet wird auf die Darmbakterien E. coli und intestinale Enterokokken, die beide auf Verunreinigungen mit Kot oder Gülle hindeuten.
Der alljährlich erscheinende Bericht bezieht sich jeweils auf das Vorjahr, es handelt sich also um Werte von 2013. Der Trend ist laut EUA positiv. Dass große Abwassermengen direkt und ungeklärt in die Gewässer geleitet würden, sei „ein Problem der Vergangenheit“, teilte Exekutivdirektor Hans Bruyninckx mit.
Müll wird nicht berücksichtigt
Allerdings heißt ein gutes Ergebnis nicht automatisch, dass es im und um das Wasser umfassend sauber ist. Müll und andere Umweltverschmutzungen werden nicht berücksichtigt. Viele Schadstoffe gelten zwar normalerweise auch beim Schlucken von Badewasser als nicht schädlich, sie könnten aber Blaualgen nähren, deren Stoffe die Gesundheit gefährden können, meinen Experten.
Die EU-Kommission warnte, auch wo es keine Gesundheitsbelastung gebe, könnten Tiere und Pflanzen bedroht sein. Insbesondere in Europas Meeren seien Ökosysteme durch Klimawandel, Umweltverschmutzung, Überfischung und Versauerung bedroht. Einzelne Badegewässer und ihre Benotung lassen sich auf einer interaktiven Karte finden. Alternativ lassen sich nach Land, in Österreich dann nach Bundesland und Ort, die Bewertungen aufrufen.
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