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Sorge wegen Irak und Ukraine

Die Ölpreise sind am Mittwoch vor dem OPEC-Treffen in Wien leicht gestiegen. Es wird erwartet, dass die Fördermenge für das gesamte Jahr beibehalten wird, auch wenn die Aussichten auf Wirtschaftswachstum wieder besser sind. Für Nervosität sorgte die Lage im Irak, wo derzeit Kämpfe mitten in der wichtigsten Ölregion stattfinden.

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Am Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im Juli 109,74 US-Dollar und damit um 22 Cent mehr als am Vortag. Das Interesse ist jedoch ganz auf das Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) am Mittwoch in Wien gerichtet. Obwohl die Internationale Energieagentur zuletzt zur Deckung der Nachfrage im zweiten Halbjahr eine Ausweitung der OPEC-Fördermenge gefordert hat, wird auf dem Markt nicht mit einer Änderung gerechnet.

Weltweite Krisen erhöhen den Druck

Durch die aktuellen politischen Unruhen steigt daher der Druck auf den Ölpreis. Libyen falle wegen Unruhen als Lieferant derzeit ebenfalls aus, und die iranischen Ausfuhren seien gering, sagte SEB-Analyst Bjarne Schieldrop gegenüber Reuters. Es gebe auch keine Aussicht, dass einer dieser beiden Staaten die Exporte in absehbarer Zeit hochfahren werde. Auch die Ukraine-Krise und die noch laufenden Gespräche über Gaslieferungen zwischen Kiew, Moskau und der EU-Kommission haben zuletzt für Unsicherheit gesorgt. Ein Ultimatum ist bereits ergebnislos verstrichen.

Konjunkturdaten zeigen nach oben

In den vergangenen Tagen hatten Konjunkturdaten aus den drei weltgrößten Volkswirtschaften USA, China und Japan Hoffnungen auf eine schwungvollere globale Konjunktur genährt. Das habe die Ölpreise gestützt, hieß es aus dem Handel. Experten der deutschen Commerzbank erklärten den starken Wochenauftakt auf dem Ölmarkt zudem mit jüngsten geldpolitischen Beschlüssen in China. Die Führung in Peking hatte die Mindestreservesätze für einige chinesische Banken gesenkt. Der Markt spekuliere nun auf einen stärken Aufschwung und eine größere Nachfrage nach Öl in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, hieß es weiter bei der Commerzbank.

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