Großangelegte Fahndung
In Kanada richten sich derzeit die Blicke auf eine 70.000 Einwohner zählende Stadt an der Ostküste des Landes: Nachdem ein schwerbewaffneter Mann bei einer Schießerei drei Beamte der Royal Canadian Mounted Police (RCMP) getötet und drei weitere verletzt hat, befindet sich Moncton im Ausnahmezustand. Der Grund: Der laut Medien „wie Rambo“ gekleidete und höchst gefährliche Täter befindet sich nach wie vor auf der Flucht.
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„Wir suchen noch immer nach dem Schützen“, so Damien Theriault von der RCMB bei einer Pressekonferenz. Von der Polizei wurde eine Großfahndung mit weit über hundert Beamten eingeleitet. Laut Polizei wurde der Mann Donnerstagfrüh von Augenzeugen an drei verschiedenen Stellen rund um die Stadt gesehen.
Das Gebiet, in dem der Flüchtige vermutet wird, wurde weiträumig abgeriegelt. Zudem wurde eindringlich vor dem 24-Jährigen gewarnt. Autofahrer wurden etwa angewiesen, die Gegend rund um Moncton zu meiden. „Bleibt zu Hause, verschließt eure Türen!“, schrieb die Polizei in einer im Kurzmitteilungsdienst Twitter verbreiteten Warnung an die Bevölkerung der in der Provinz New Brunswick gelegenen Ostküstenstadt.

Royal Canadian Mounted Police
Das von der Polizei veröffentlichte Fahndungsbild
„Durch unseren Garten spaziert“
Der Täter stellte sich laut Angaben der Polizei am Mittwochabend mitten auf der Straße Polizisten entgegen und eröffnete das Feuer. Ein Fotograf einer lokalen Zeitung machte ein Bild von dem Mann, das die Polizei anschließend für die Fahndung verwendete. Eine Augenzeugin berichtete, der mutmaßliche Täter habe mehrere Gewehre und eine Armbrust bei sich gehabt. „Ich wollte die Fenster öffnen und da sah ich ihn“, so Joan MacAlpine Stiles gegenüber dem TV-Sender CBC. „Er war gerade durch unseren Garten spaziert.“ Das örtliche Krankenhaus war in Alarmbereitschaft, es wurden Wachmänner postiert.
„Schreckliche Tragödie“
Die Hintergründe der Tat sind bisher völlig unklar. Nach Angaben von CBC konzentrierte sich die Suche zunächst auf den nördlichen Teil von Moncton. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Polizisten mit der Waffe im Anschlag das Gebiet abriegelten. Behörden, Schulen, Büchereien, der Zoo und alle anderen öffentlichen Einrichtungen in Moncton blieben am Donnerstag geschlossen. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel fuhren nicht.

Twitter
Auf dieses Gebiet konzentriert sich laut Polizei derzeit die Großfahndung
Der Provinzchef von New Brunswick, David Alward, und Kanadas Minister für öffentliche Sicherheit, Steven Blaney, zeigten sich von den Vorgängen in Moncton „schockiert“. Auch der Bürgermeister von Moncton, George LeBlanc, sprach von einer „schrecklichen Tragödie“. Gleichzeitig rief LeBlanc die Bevölkerung auf, sich strikt an die Vorgaben der Polizei zu halten. Die Ereignisse von Moncton wecken Erinnerungen an eine Schießerei im Jahr 2005 in der westkanadischen Provinz Alberta, bei der vier RCMP-Beamte ums Leben kamen.
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