„Anreiz“ zu längerem Arbeiten
Das lange Warten hat ein Ende. Seit dieser Woche können die ersten Österreicher Einblick in ihr persönliches Pensionskonto nehmen. Bis alle Kontoerstgutschriften fertiggerechnet und ausgeschickt werden, dauert es aber noch bis Jahresende, hieß es aus der Pensionsversicherungsanstalt (PVA). Mit dem Verschicken der „Erstgutschriften“ hatte die PVA diese Woche begonnen.
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30.000 Schreiben pro Tag werden derzeit verschickt, zuerst jene für die ältesten Jahrgänge (ab 1955). Bis Ende Juli sollten laut PVA all jene 1,2 Millionen Personen informiert sein, bei denen ein lückenloser Versicherungsverlauf besteht. Ebenfalls freigeschaltet wird das Konto für Personen, für die ohnehin nur das neue Pensionsrecht gilt, die also erst ab 2005 ins Versicherungsleben eingestiegen sind und auch für diejenigen, von denen die PVA über keine Adresse verfügt, die also nicht angeschrieben werden können.
Nachliefern noch bis 2016 möglich
Nach einer Sommerpause wird im September und Oktober eine zweite Welle an Schreiben an jene Personen geschickt, bei denen bei der PVA Versicherungslücken bestehen. Zuletzt hatte die Pensionsversicherungsanstalt mittels RSB-Brief einen letzten Aufruf von sich aus gestartet, die Betroffenen zum Nachbringen der Daten zu informieren. Mitte Mai lag die Rücklaufquote insgesamt bei 63 Prozent, Tendenz steigend.
Wer die nötigen Informationen zu einem späteren Zeitpunkt von sich aus noch nachliefern will, hat dazu bis Ende 2016 Zeit, ohne Konsequenzen zu fürchten. Bis dahin wird die Gutschrift einfach geändert. Wer die Daten noch später zur Kenntnis bringt, kann das zwar auch tun, ist dann allerdings nicht mehr vor zusätzlichen Umrechnungsverlusten vom alten ins neue Pensionssystem geschützt. Neben der Erstellung der Pensionskonten von Arbeitern und Angestellten läuft auch die Einrichtung der Konten der Selbstständigen (SVA) an.
Kontostand vorerst wenig aussagekräftig
Wer seine Erstkontozuschrift schon erhalten (oder eben erst ab 2005 Pensionszeiten gesammelt) hat, kann diese online einsehen. Über die Website Neuespensionskonto.at kommt man zum Login. Einsteigen in die Seite kann man über Handysignatur, Bürgerkarte und die Zugangsdaten von FinanzOnline. Freilich zahlt es sich fürs Erste nicht wirklich aus. Denn in der Onlineausgabe steht nichts anderes als im Schreiben, das die PVA aussendet, nämlich was bisher angespart wurde und wie hoch die Pension nach derzeitigem Stand wäre.
Allerdings ging mit dem Pensionskonto auch der dazugehörige Pensionskontorechner online. Mit diesem kann dann eruiert werden, wie sich etwa längeres oder kürzeres Arbeiten auf die Pensionshöhe auswirkt. Auch für diese Berechnung braucht man allerdings den Stand der Erstgutschrift, also die Information aus dem entsprechenden Schreiben. Die Politik hofft auf Anreize für einen späteren Antritt des Ruhestands. Jedes Jahr, das man länger arbeitet, soll sich dabei in einer um rund zehn Prozent höheren Pension niederschlagen.
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