Italien: 27 Manager wegen Vergiftungen in Stahlwerk verurteilt

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Ein Gericht in der süditalienischen Hafenstadt Taranto hat heute 27 ehemalige Manager des Stahlwerks Ilva wegen fahrlässiger Tötung und schwerer Umweltverseuchungen verurteilt.

15 Mitarbeiter der Fabrik waren an den Folgen von Asbest und weiteren krebserregenden Stoffen gestorben. Das Gericht verhängte Strafen bis zu neun Jahren Haft.

Tod Hunderter Menschen verursacht

Die Mitarbeiter starben zwischen 2004 und 2010. Das ursprünglich staatliche Stahlwerk Ilva wurde 1995 privatisiert und der italienischen Gruppe Riva verkauft. Fabio Riva, der Sohn des inzwischen verstorbenen Unternehmensbesitzers Emilio Riva, wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Ilva steht seit 2012 wegen gesundheitsschädlicher Emissionen aus dem Stahlwerk in Taranto in der süditalienischen Adria-Region Apulien im Visier der Ermittler. Der Stahlkonzern soll durch Emissionen aus dem Werk in Taranto in den vergangenen Jahren den Tod Hunderter Menschen verursacht haben, die in der Umgebung des Werks lebten.

Konzern beschäftigt 21.711 Mitarbeiter

Die Riva-Gruppe zählt zu den zehn größten Stahlkonzernen der Welt. Das 1905 gegründete Unternehmen besitzt in Italien und im Ausland 36 Produktionsstätten und beschäftigt 21.711 Personen.