Lage deutlich entspannt
Nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage hat in den von den Unwettern am stärksten betroffenen Regionen in Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland nun Entspannung eingesetzt. Einsatzkräfte, zahlreiche Organisationen und Betroffene waren am Sonntag vor allem mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
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Die Pegelstände der betroffenen Flüsse, die am Freitag durch die heftigen Niederschläge über die Ufer getreten waren, gingen weiterhin zurück. Auch der Katastrophenalarm im niederösterreichischen Bezirk Lilienfeld wurde aufgehoben. Der Bezirk sei mit einem „blauen Auge“ davongekommen, so das Bezirksfeuerwehrkommando.
APA/Bfkdo St. Pölten
In Niederösterreich wird ein Fahrzeug aus dem Wasser geborgen
In den vergangenen zwei Tagen sicherten 700 Feuerwehrmitglieder aus dem Raum Lilienfeld und 160 Mann von fünf Katastrophenhilfsdienstzügen rund 1.000 Objekte entlang der Flüsse Traisen, Unrechttraisen und Gölsen. Insgesamt wurden zwischen 15.000 und 20.000 Sandsäcke befüllt und zu Dämmen geschlichtet. Bereits errichtete oder erweiterte Hochwasserschutzbauten wie etwa entlang der Traisen in Lilienfeld, Schrambach und Lehenrotte hatten Schlimmeres verhindert, hieß es - mehr dazu in noe.ORF.at
Gefahr durch Muren
Zugleich droht nach dem Hochwasser eine neue Gefahr durch Hangrutschungen und Muren. Grund dafür ist, dass das unterirdische Bergwasser weiter aktiv ist. In Annaberg (Salzburg) wurde am Sonntag die Pass-Gschütt-Bundesstraße (B166) auf einer Länge von 100 Metern teilweise durch einen Hangrutsch blockiert. Die Straße war vorerst nur einspurig befahrbar - mehr dazu in salzburg.ORF.at.
APA/BFVMZ
In der Obersteiermark wird eine Straße von einer Mure gesäubert
In der Gemeinde Hollenstein an der Ybbs (Niederösterreich) gingen ebenfalls mehrere Rutschungen ab. Die Melker Pioniere mussten deshalb dort am Sonntag mit Baggern ein Rückhaltebecken graben, damit weiteres Rutschmaterial aufgefangen werden kann. Nach den schweren Regenfällen in den vergangenen Tagen entspannte sich die Situation im Burgenland in der Nacht auf Sonntag weiter. Sonntagfrüh waren nur noch zwei Feuerwehren im Einsatz, hieß es aus der Landessicherheitszentrale - mehr dazu in burgenland.ORF.at.
Dramatische Rettungsaktion in Oberösterreich
In Oberösterreich kam es zu einer dramatischen Rettungsaktion: Trotz des Unwetters waren drei Tschechen am Freitag auf die Seewand in Hallstatt (Bezirk Gmunden) geklettert, die zwei Männer und eine Frau mussten im Schneetreiben geborgen werden - mehr dazu in ooe.ORF.at.
Abgesehen davon blieb es im Bundesland nach den starken Regenfällen die Nacht über weitgehend ruhig. Die bisher letzte unwetterbedingte Alarmierung sei kurz nach 20.30 Uhr erfolgt, berichtete ein Mitarbeiter des Landesfeuerwehrkommandos. „Seitdem ist es komplett ruhig.“ Die Einsatzkräfte rückten lediglich vereinzelt zu Pumparbeiten aus - mehr dazu in ooe.ORF.at.
Nur noch vereinzelte Einsätze in der Steiermark
Auch in der Steiermark beruhigte sich die Lage nach dem Sturm und den heftigen Niederschlägen am Samstag weitgehend. Die Feuerwehren waren nur noch vereinzelt im Einsatz. Die Ennstalbundesstraße konnte kurz nach Mittag wieder in beiden Richtungen für den Verkehr freigegeben werden. Von Entwarnung wollten die Einsatzkräfte aber noch nicht sprechen, denn die Gefahr von Muren blieb vorerst aufrecht - mehr dazu in steiermark.ORF:at.
„Nicht vergleichbar mit 2013“
Für Helmut Habersack vom Institut für Wasserwirtschaft von der BOKU Wien ist die derzeitige Hochwassersituation mit jener von 2013 nicht vergleichbar: „Wir haben deutlich weniger große Gebiete erfasst, zum Beispiel hat die Donau deutlich geringere Wasserführungen, was aber nicht bedeutet, dass nicht in einzelnen kleineren Flüssen und Bächen auch sehr extreme Ereignisse auftreten können.“
APA/Andreas Buchmasser/Feuerwehr Gam
Zahlreiche Bäche traten über die Ufer - hier im Raum Scheibbs
Auf die Frage, warum dieser Regen so weitreichende Auswirkungen hat, sagte Habersack am Freitagabend in der ZIB2: „Also einmal haben wir im Unterschied zu den früheren Jahren, dass heuer im Norden der Alpen wenig Schnee war, während in Kärnten sehr viel Schnee war, das heißt, die Schneeschmelze war eher gering, und die Donau hat sehr geringe Wasserführungen gehabt. Und auf der anderen Seite haben wir ein Tief im Ungarn- und Rumänien-Bereich gehabt, wo ein Tiefdruckwirbel entstanden ist, der sehr viel feuchte Luft nach Mitteleuropa und auch nach Österreich gebracht hat“ - mehr dazu in noe.ORF.at.
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