Tote und Verletzte
Vor der Südwestküste Südkoreas ist eine Fähre mit fast 500 Menschen an Bord in Seenot geraten. Viele Passagiere wurden verletzt. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch unter Berufung auf die Küstenwache meldete.
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Mehr als ein Dutzend Menschen wurden demnach verletzt. Die Zahl der Opfer könne jedoch steigen - über 290 Passagiere werden derzeit noch vermisst. Zunächst war von etwa 100 Vermissten die Rede, diese Schätzung sei aber fehlerhaft gewesen, berichtete Yonhap. Nachdem die „Sewol“ in der Früh (Ortszeit) einen Notruf abgegeben hatte, sank sie innerhalb weniger Stunden fast komplett.
Suche in zwölf Grad kaltem Wasser
Eine großangelegte Rettungsaktion dauert zur Stunde noch an. 34 Schiffe der Küstenwache und Marine und 18 Hubschrauber sind im Einsatz. Taucher durchsuchen bei Wassertemeperaturen von zwölf Grad Celsius das gesunkene Schiff nach Überlebenden. Es wird vermutet, dass zahlreiche Personen in Bereichen des Schiffes eingeschlossen sind.

APA/AP/Yonhap
Die Fähre kenterte und ging binnen weniger Stunden fast komplett unter
An Bord befanden sich den Berichten zufolge über 324 Schüler und 14 Lehrkräfte der Danwon High School in der nahe Seoul gelegenen Stadt Ansan, die zu einem Ausflug zur Ferieninsel Jeju vor der Südküste unterwegs waren. Laut Küstenwache sind bestätigten Angaben zufolge bisher 164 Menschen von dem sinkenden Schiff gerettet worden.
Zuvor hatte der Vizeminister für Sicherheit und öffentliche Verwaltung, Lee Gyeong Og, noch von 368 Geretteten gesprochen und zugleich den Fund von zwei Leichen, einem weiblichen Besatzungsmitglied und einem Schüler, bestätigt. Diese Schätzung sei falsch gewesen, korrigierte sich Lee kurz darauf. Die Lage sei sehr unübersichtlich.

APA/AP/Yonhap/Park Chul-heung
In Decken eingewickelt werden die Geretteten an Land gebracht
Auf Felsen aufgelaufen?
Das südkoreanische Fernsehen zeigte, wie die 6.325 Tonnen schwere Fähre zunächst in starke Seitenlage geriet. Die Unglücksursache ist noch nicht bekannt. Doch vermuteten Experten, dass das Schiff auf einen Felsen gelaufen sein könnte. Er habe ein „starkes pochendes Geräusch“ gehört, bevor das Schiff gestoppt habe, sagte ein Passagier per Telefon dem Kabelsender YTN. Das Meer ist an der Unglücksstelle um die 45 Meter tief.

APA/ORF.at
Die Fähre war auf dem Weg zur Ferieninsel Jeju
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