Festnahmen wegen Reemtsma-Entführung 1996

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Deutsche Fahnder aus Aachen scheinen eine neue Spur zu den verschwundenen Millionen aus dem Reemtsma-Lösegeld zu haben. Nach monatelangen Ermittlungen seien am Mittwoch in Aachen und auf Mallorca zwei Menschen im Zusammenhang mit dem nie restlos geklärten Entführungsfall des Jahres 1996 festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft gestern.

Die Verdächtigen wurden nach Angaben der spanischen Polizei bei Ermittlungen gegen Mitglieder einer Rockergruppe festgenommen. Mitglieder des „Chapters Westend“ der Hells Angels hatten demnach das fragliche Lösegeld gewaschen. Die nunmehr Festgenommenen stehen offenbar im Verdacht, die Geldwäscher erpresst zu haben und sollen aus dem Frankfurter Rotlichtmilieu stammen.

Der Reemtsma-Entführer Thomas Drach war im letzten Oktober nach mehr als 15 Jahren aus der Haft entlassen worden. Drach und seine Komplizen hatten im Frühjahr 1996 den damals 43 Jahre alten Millionen-Erben Reemtsma vor dessen Haus in Hamburg überwältigt. Viereinhalb Wochen lang hielten sie den Spross der Tabak-Dynastie angekettet in einem Verlies bei Bremen fest. Gegen ein Rekordlösegeld von 15 Millionen Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken kam Reemtsma schließlich frei. Von der Beute tauchte bisher nur ein Bruchteil auf.