Themenüberblick

Investitionen von 210 Mrd. Euro

Im Kampf gegen die verheerende Luftverschmutzung in China sind bis 2017 Investitionen in Höhe von 1,75 Billionen Yuan (210 Mrd. Euro) nötig, wie die Akademie für Umweltplanung nach Angaben chinesischer Staatsmedien ausrechnete. Mehr als ein Drittel davon (rund 640 Milliarden Yuan) müssten in die Industrie fließen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Ferner sollte knapp ein Drittel (rund 490 Milliarden Yuan) für sauberere Energiequellen aufgewendet werden. In die Autoindustrie sollen 210 Milliarden Yuan investiert werden, um umweltfreundlichere Fahrzeuge zu fördern. Die Investitionen könnten mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze schaffen, glaubt die Akademie.

Luftverschmutzung auf der Agenda

Das Vorgehen gegen die Luftverschmutzung solle zudem stärker in den Mittelpunkt der Politik gerückt werden, wie es in einem Beschluss des Staatsrates heißt, der Mitte Februar unter Leitung von Regierungschef Li Keqiang in Peking tagte. Energieeffiziente Technologien sollen künftig stärker gefördert und veraltete Industrieanlagen beseitigt werden. Der Benzinverbrauch von Autos soll reduziert und die Verbreitung elektrischer Autos gefördert werden. Die Zentralregierung will den Schadstoffausstoß jeder Provinz überwachen und bei der Beurteilung der Leistungen der örtlichen Regierungen stärker berücksichtigen.

Stahlproduktion eingebrochen

Ein Kernpunkt ist zudem die Reform des Stahlsektors in der chinesischen Provinz Hebei. Nach wachsendem Druck aus der Bevölkerung hat die Regierung beschlossen, die Produktion bis 2020 um 35 Prozent zurückzufahren. Sieben der zehn Städte mit den schlechtesten Luftwerten sind in dieser Provinz. Doch die schlechte Wirtschaftslage könnte den Umweltschützern in die Hände spielen.

In Tangsham, einer Stadt mit sieben Millionen Einwohnern, wo bisher mehr Stahl produziert wurde als in den gesamten USA, steht seit Monaten einer der größten Hochöfen still. Die Arbeiter sind seit Oktober im Streik, nachdem sie sechs Monate lang keinen Lohn erhalten hatten. In der gesamten Provinz ging die Stahlproduktion von Oktober bis Dezember um 20 Prozent zurück.

Link: