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Pessimistischer als IWF

Die Ukraine-Krise wird der ohnehin schwächelnden russischen Wirtschaft einen weiteren Schlag versetzen. Das Wirtschaftsministerium in Moskau kappte am Dienstag die Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 1,1 Prozent von bisher 2,5 Prozent - und damit noch stärker als der Internationale Währungsfonds (IWF) nur Stunden zuvor.

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Heuer werde das Wirtschaftswachstum lediglich 1,3 Prozent betragen und damit 0,6 Prozentpunkte geringer ausfallen als noch im Jänner erwartet, hatte es vom IWF geheißen. Der von der Nation selbst neu angegebene Wert gelte aber nur unter der Annahme, dass der Staat Maßnahmen zur Stützung ergreife, sagte der Vizeressortleiter Andrej Klepatsch.

Nur noch 0,5 Prozent?

Sollte die Regierung sich weiter an die Haushaltsregeln halten, könne die Quote auf 0,5 Prozentpunkte sinken. Die Prognose berücksichtige nicht eine etwaige Verschärfung westlicher Sanktionen. Der Rückgang des Wachstums gehe auf geringere Energieexporte in die EU und die Ukraine sowie eine höhere Kapitelflucht zurück.

Ob Klepatschs Aufruf zu Konjunkturhilfe gefolgt wird, war unklar. Die Höhe der russischen Staatsausgaben ist eigentlich an den längerfristigen Ölpreis gekoppelt. Das Finanzministerium verteidigt das vehement, um die russische Wirtschaft vor den möglichen Folgen eines fallenden Ölpreises zu schützen.

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