Rumänien und Bulgarien bauen Donau-Kraftwerk
Die rumänische Regierung hat gestern grünes Licht für den Bau eines neuen Wasserkraftwerks an der Donau gegeben. Beim Vorhaben in Turnu Magurele - beziehungsweise Nikopol auf dem bulgarischen Ufer - handelt es sich um ein gemeinsames rumänisch-bulgarisches Projekt.
Ersten Informationen zufolge soll das Wasserkraftwerk eine Kapazität von 400 MW haben. Neben einer zusätzlichen Regulierung der Donau mit positiven Auswirkungen auf die Überschwemmungssituation sollen eine zusätzliche Eisenbahn- und Straßenverbindung zwischen den beiden Ländern entstehen.
Einbettung in EU-Donau-Strategie angestrebt
In einer ersten Phase wird nun ein rumänisch-bulgarisches Unternehmen gegründet, das die Machbarkeitsstudien finanzieren und Investoren finden soll. Angestrebt wird eine Einbettung in die EU-Donau-Strategie als Projekt in vorrangigem Gemeinschaftsinteresse.
Anfang des Jahres hatte die Regierung angekündigt, Rumäniens Stromproduktion bis 2020 um 19 Prozent zu erhöhen. So sollen durch die Umsetzung verschiedener Projekte weitere 5.000 MW ans Netz angeschlossen werden. Zu den geplanten Projekten gehören ein Biogaswerk der Firma Amonil, ein Kohlebergwerk im Komplex Oltenia, eine Thermozentrale des Konzerns Braila Power, ein Joint Venture von E.on und ENEL sowie ein weiteres Elektrizitätswerk im Komplex Hunedoara.
Einige der bestehenden Werke werden modernisiert, andere - mit einer Gesamtkapazität von 1.235 MW - sollen geschlossen werden. Die Finanzierung soll teilweise durch den Verkauf von Umweltzertifikaten im Rahmen des Kyoto-Protokolls erfolgen.
2013 exportierte Rumänien 4,7 TWh Strom, das entspricht 8,5 Prozent des Inlandsverbrauchs, während die Importe 2,7 TWh betrugen, also 4,8 Prozent des rumänischen Verbrauchs.