Parmalat-Pleite: Haftstrafen bestätigt

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Zehn Jahre nach der spektakulären Pleite des Lebensmittelkonzerns Parmalat hat das Kassationsgericht in Rom, die dritte und letzte Instanz in Italiens Strafsystem, die lange Haftstrafe für Firmengründer Calisto Tanzi bestätigt, die 2012 von einem Berufungsgericht verhängt worden war. Das Kassationsgericht reduzierte die Strafe um lediglich fünf Monate auf 17 Jahre und fünf Monate Haft.

Die Strafe von Parmalats Ex-Finanzdirektor Fausto Tonna wurde ebenfalls um fünf Monate auf neun Jahre und sechs Monate Haft reduziert. Die Strafen der anderen 13 Angeklagten im Verfahren wurden bestätigt, berichteten italienische Medien.

Parmalat war bankrottgegangen, als Weihnachten 2003 ein Loch von damals mehr als 14 Milliarden Euro in der Bilanz entdeckt wurde. Bei einigen Auslandsguthaben des Unternehmens handelte es sich um pure Luftbuchungen. Von der Pleite waren neben ausländischen auch rund 135.000 italienische Kleinanleger betroffen, die in den Konzern investiert hatten.

Neun weitere Jahre Haft für Parmatour

Der 75-jährige Tanzi hatte eine kleine Molkerei zu einem Weltkonzern aufgebaut, und das offensichtlich nicht zuletzt mit Hilfe eines Korruptionsnetzes. Er sitzt in seiner Heimatstadt Parma im Gefängnis. In einem weiteren Verfahren wegen des betrügerischen Bankrotts der Parmalat-Tochter Parmatour, die auf den Touristikbereich spezialisiert war, wurde Tanzi zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt.