Der den Schrecken zur Sprache brachte

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges hat die deutschsprachige Literatur und Presse in eine ungeahnte Euphorie versetzt und in willige „Waffenbrüder“ verwandelt. Nur einer ließ sich nicht korrumpieren: Der Wiener Schriftsteller Karl Kraus bezog von Anfang an mit aller Schärfe gegen den „chlorreichen“ Krieg Stellung und behauptete diese mit wachsender Vehemenz bis zum bitteren Ende. Der Moralverfall, den er den Kriegspropagandisten vorwarf, war für ihn eins mit deren Sprachverfall. Kraus brauchte eigentlich nur zu zitieren, um den tödlichen Schrecken sichtbar zu machen.

Lesen Sie mehr …