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Einige endeten blutig

Die Schweiz ist seit den 1960er Jahren mit dem aktuellen Fall bereits 14-mal in eine Flugzeugentführung verwickelt gewesen. Der letzte Fall geht auf 1995 zurück. Einige der Flugzeugentführungen über Schweizer Boden endeten blutig.

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18. Februar 1969: Vier Aktivisten für die Befreiung Palästinas griffen auf dem Flughafen Kloten ein Flugzeug der israelischen Fluggesellschaft El-Al an. Bei einem Schusswechsel wurde einer der Angreifer getötet. Einer der Piloten erlag später seinen schweren Verletzungen.

6. September 1970: Palästinenser entführten eine DC-8 der Swissair und eine Boeing 707 der US-amerikanischen TWA auf ein Flugfeld in Jordanien. Drei Tage später wurde eine DC-10 der britischen Gesellschaft BOAC ebenfalls dorthin entführt. Die Flugzeuge wurden gesprengt. Die Passagiere wurden im Austausch gegen inhaftierte palästinensische Aktivisten freigelassen.

17. April 1972: Ein Einzeltäter versuchte eine DC-9 der Swissair auf dem Flug Genf-Rom zu entführen. Die Polizei konnte den Piraten, der zum Papst vorgelassen werden wollte, überwältigen und seine 20 Geiseln befreien.

1. Dezember 1973: Ein 18-Jähriger versuchte, eine DC-8 der Swissair, die sich auf dem Weg von Zürich via Genf nach New York befand, zu entführen. Der Mann konnte nach der Landung in Genf festgenommen werden.

14. März 1977: Eine entführte Maschine der spanischen Fluggesellschaft Iberia landete in Zürich-Kloten. Das Flugzeug mit 38 Personen an Bord war auf dem Weg von Barcelona nach Palma de Mallorca gekapert worden. Nach einem zweitägigen Irrflug konnte der Täter bei einer Zwischenlandung in Zürich überwältigt werden.

25. August 1978: Eine aus New York kommende Boeing 707 der TWA mit 89 Personen an Bord landete auf dem Flughafen Genf-Cointrin. Der Entführer drohte, die Maschine mit zwei im Frachtraum platzierten Bomben in die Luft zu sprengen. Nach Ablauf seines Ultimatums - er wollte unter anderen den ehemaligen Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess freipressen - konnten alle Passagiere und Besatzungsmitglieder das Flugzeug in Genf unversehrt verlassen.

6. August 1979: Drei Deserteure der spanischen Fremdenlegion entführten eine DC-9 der Iberia. Nachdem alle 22 Passagiere in Lissabon freigelassen worden waren, wurde die Maschine nach Genf dirigiert, wo die Entführer festgenommen werden konnten.

8. Dezember 1980: wurde eine Boeing 727 der Libyan Airlines auf dem Flug von Zürich nach Tripolis mit 53 Passagieren an Bord von drei Kidnappern gekapert. Nachdem die Maschine über Athen und Rom nach Beirut gezwungen worden war, nahm die Entführung ein Ende.

27. August 1983: Eine Boeing der Air France wurde mit elf Passagieren an Bord auf dem Flug von Wien nach Paris von vier schwerbewaffneten Luftpiraten nach Genf-Cointrin umdirigiert. Nach einem fünftägigen Irrflug wurden die letzten 15 Geiseln in Teheran freigelassen.

7. März 1984: Eine Air-France-Boeing 737 wurde auf dem Weg von Frankfurt nach Paris mit 62 Passagieren an Bord zur Landung in Genf gezwungen. Der Entführer konnte von den Genfer Sicherheitskräften überwältigt werden.

31. Juli 1984: Eine mit 58 Personen besetzte Boeing 737 der Air France wurde auf dem Flug Frankfurt - Paris von drei Luftpiraten zur Landung in Genf gezwungen. Von dort wurde das Flugzeug nach Teheran dirigiert, wo die Entführer ihre Aktion aufgaben.

24. Juli 1987: Der Libanese Hariri, welcher der Hisbollah-Bewegung nahestand, hatte eine DC-10 der Air Afrique mit 119 Passagieren und 15 Besatzungsmitgliedern an Bord entführt. Das Flugzeug befand sich auf dem Weg von Brazzaville (Republik Kongo) nach Paris.

Nach der Zwischenlandung in Rom gelang es dem mit Handfeuerwaffen und Sprengstoff ausgerüsteten Luftpiraten, ins Cockpit vorzudringen. Er verlangte vom Piloten, Beirut anzufliegen. Wegen Treibstoffmangels schlug dieser vor, in Genf zwischenzulanden, wo man ihm den Weiterflug verweigerte.

Als ein Ultimatum verstrich, tötete Hariri einen französischen Passagier. Wenig später konnten Hariri überwältigt und die Passagiere in Sicherheit gebracht werden. Er wurde 1989 wegen Geiselnahme und Mord zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verurteilt.

3. September 1995: Ein psychisch gestörter Mann entführte einen Airbus A 300 der französischen Gesellschaft Air Inter mit 300 Personen an Bord. Die in Palma de Mallorca nach Paris abgeflogene Maschine wurde nach Genf entführt. Der Mann wollte gegen die Wiederaufnahme der Atomtests von Frankreich protestieren. Verletzt wurde niemand.

17. Februar 2014: Der Kopilot entführte ein Flugzeug der Ethiopian Airlines, das nach Rom unterwegs war, nach Genf. Er stellte sich bei der Landung und verlangte politisches Asyl. Die rund 200 Passagiere und Besatzungsmitglieder blieben unverletzt.