Deutschland prüft Spionageabwehr gegen USA

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Als Reaktion auf die NSA-Abhöraffäre erwägt die deutsche Regierung einem Bericht des „Spiegels“ zufolge, westliche Geheimdienste in Deutschland durch eigene Agenten zu beobachten.

Im Bundesamt für Verfassungsschutz gebe es bereits Pläne, die Abteilung Spionageabwehr auszubauen und die Botschaften von Partnerländern wie den USA und Großbritannien einer „Sockelbeobachtung“ zu unterziehen, heißt es in dem Bericht ohne Angabe von Quellen.

Kein offizieller Kommentar

Ziel sei unter anderem, genaue Kenntnisse über diplomatisch akkreditierte Nachrichtendienst-Mitarbeiter in Deutschland und über die technische Ausstattung von Botschaftsgebäuden zu erlangen. Von offiziellen deutschen Stellen gab es dazu keine Stellungnahmen.

Auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) der deutschen Bundeswehr prüfe derzeit, ob er bei der Spionageabwehr stärker befreundete Nachrichtendienste ins Visier nehmen sollte, berichtete das Magazin weiter.

Das wäre eine Abkehr von der jahrzehntelangen Praxis, zwar die Tätigkeit von Ländern wie China, Russland und Nordkorea zu überwachen, kaum aber die Aktivität westlicher Partnerländer. Eine endgültige politische Entscheidung soll fallen, sobald sich das Bundeskanzleramt, das Innenministerium und das Auswärtige Amt abgestimmt haben.