Zentralafrikanische Republik: 13 Leichen in Tank gefunden

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In einem nicht mehr genutzten Kraftstofftank eines Lagers ehemaliger Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik sind 13 Leichen gefunden worden. Wie der Staatsanwalt Ghislain Grezenguet heute mitteilte, wurden die zum Teil verwesten oder bis zum Skelett abgemagerten Leichen an verschiedenen Stellen des Behälters in der Hauptstadt Bangui entdeckt.

Das bedeute, dass die Opfer möglicherweise lebend in den Tank geworfen worden seien und verzweifelt nach einem Ausweg gesucht hätten. In dem Lager der ehemaligen muslimischen Seleka-Rebellen stationierte Soldaten der von der Afrikanischen Union (AU) angeführten MISCA-Truppe waren durch den Verwesungsgeruch auf den Tankbehälter aufmerksam geworden.

Das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Seleka hatte im März 2013 den Staatschef Francois Bozize gestürzt und als Nachfolger Michel Djotodia an die Macht gebracht. Dieser löste Seleka offiziell auf, doch die Milizen sind weiter aktiv. Der Putsch stürzte das Land in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen, bei denen in den vergangenen Wochen mehr als tausend Menschen getötet wurden.

400 weitere Soldaten aus Frankreich

Djotodia trat am 10. Jänner auf Druck der Nachbarstaaten zurück. Seine Nachfolgerin Catherine Samba Panza hat die Befriedung des Landes zu ihrer vorrangigen Aufgabe erklärt. In Bangui wurden die Seleka-Rebellen größtenteils neutralisiert. Daran beteiligt waren die 1.600 französischen Soldaten, die dort Anfang Dezember zusätzlich zu den 5.500 MISCA-Soldaten stationiert wurden.

Nach einem Appell der Vereinten Nationen (UNO) schickt Frankreich nun 400 weitere Soldaten zum Schutz der Bevölkerung in die Zentralafrikanischen Republik. Präsident Francois Hollande forderte zugleich andere Länder auf, ebenfalls einen Beitrag zu leisten und Solidarität mit der Zentralafrikanischen Republik zu zeigen.