Oscar für Titelrolle in „Capote“
Charakterdarsteller Philip Seymour Hoffman hat nie dem Bild des strahlenden Filmstars entsprochen. Vielmehr galt er lange als Vertreter des amerikanischen Independent-Kinos - doch spätestens 2005 schaffte er auch in Hollywood den ganz großen Durchbruch.
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Für seine Rolle als Schriftsteller Truman Capote gewann er den Oscar als bester Hauptdarsteller. Erst im vergangenen Jahr war der Amerikaner erneut für den begehrtesten Filmpreis der Welt nominiert: als bester Nebendarsteller im Streifen „The Master“. Doch schon früh sprach Hoffman öffentlich über seine Drogenprobleme. Zuletzt hatten US-Medien im vergangenen Mai berichtet, der Schauspieler sei in einer Entzugsklinik gewesen.
Meistens spielte Hofmann unglückliche, einsame Männer und schreckte dabei auch nicht vor drastischen Szenen zurück. Gefeiert wurde er auch für seine Rollen in „Der talentierte Mr. Ripley“, „The Big Lebowski“ und „Die Tribute von Panem - The Hunger Games“.
Triumph als Jago in „Othello“
Als Theaterschauspieler hatte er 2009 auch in Wien einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, als er bei den Wiener Festwochen in Peter Sellars „Othello“-Inszenierung einen ungewöhnlichen Jago gab: Inmitten von schmucken Hemd- und Uniformträger schlurfte er in Zivil über die Bühne, im bequemen Lieblingspulli, die Hände immer wieder gemütlich im Hosensack. Doch gerade dieser seltsam unbeteiligt wirkende, außenseiterische Jago war eindeutig das Gravitationszentrum der Aufführung.
Sein Regiedebüt gab Hoffman 2011 mit der Theateradaption „Jack in Love“, in der er auch die Hauptrolle eines introvertierten Mannes spielte. Erst vor wenigen Tagen war bekanntgeworden, dass Hoffman ein neues Regieprojekt übernehmen wollte. Die beiden Hollywood-Stars Amy Adams und Jake Gyllenhaal sollten in dem Drama „Ezekiel Moss“ die Hauptrollen spielen, berichtete das US-Branchenblatt „Hollywood Reporter“ am Freitag. Der in der Zeit der großen Wirtschaftsdepression spielende Geisterfilm hätte von einem Buben, der einen Obdachlosen mit magischen Kräften kennenlernt, handeln sollen. Hofmann wurde im Februar tot in einer New Yorker Wohnung gefunden. Er wurde 46 Jahre alt.
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