Prokon-Betrieb geht nach Pleite weiter
Beim deutschen Windkraftanlagenfinanzierer Prokon haben die Beschäftigten heute Früh ihre Arbeit wie gewohnt aufgenommen. Einen Tag, nachdem das Unternehmen beim Amtsgericht Itzehoe Insolvenz angemeldet hat, ist die Zukunft für die insgesamt rund 1.300 Beschäftigten ungewiss.
Bei trübem Wetter eilten die Mitarbeiter wortkarg in ihre Büros. „Hoffnung hat man immer“, sagte einer von ihnen im Vorbeigehen. Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin verwies lediglich auf eine Pressekonferenz zu einem späteren Zeitpunkt.
Er hatte am Vorabend angekündigt, dass der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen fortgeführt werden solle. Gut 75.000 Anleger hatten dem Unternehmen über Genussrechte rund 1,4 Mrd. Euro anvertraut. Sie müssen um ihr Geld bangen.
Erhalt des Unternehmens als Ziel
Experten und Anlegerschützer rechnen damit, dass die Inhaber der Genussscheine zumindest einen Teil ihres Geldes zurückerhalten könnten. Allerdings schätzen sie auch die Überlebenschancen des Unternehmens als gut ein.
Prokon verfüge über werthaltige Vermögenswerte wie etwa Windkraftanlagen, die zu großen Teilen den Genussrechtsinhabern zur Befriedigung ihrer Ansprüche zur Verfügung stehen müssten, teilte die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) mit.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin kündigte an, sein Ziel sei die Sicherung und der Erhalt des Unternehmens. Der Jurist sicherte zu, der Geschäftsbetrieb der Prokon werde zunächst in vollem Umfang fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der über 1.300 Mitarbeiter seien im vorläufigen Insolvenzverfahren bis Ende April sicher. Weitere Details will Penzlin am Nachmittag auf einer Pressekonferenz bekanntgeben.