BUWOG-Gutachten belastet Grasser, Meischberger, Plech
In den Ermittlungen zur BUWOG-Affäre belaste das Gutachten des Gerichtssachverständigen Gerhard Altenberger die Verdächtigen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, den Lobbyisten Walter Meischberger und den Makler Ernst Plech, berichtet das Magazin „Format“ in einer Aussendung. Das Gutachten sei bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft abgeliefert worden.
Das Einlangen des Gutachtens wurde von einer Sprecherin der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auf APA-Anfrage bestätigt. Zum Inhalt könne sie keine Angaben machen. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung, sie bestreiten die Vorwürfe.
„Verdacht erhärtet“
Laut „Format“ nimmt Wirtschaftsprüfer Altenberger auf 343 Seiten alle in die BUWOG-Affäre involvierten Briefkastenfirmen, darunter die Ferint AG und die Mandarin Group unter die Lupe.
Durchleuchtet würden Dutzende Konten und Wertpapierdepots bei der Hypo Investment Bank (HIB) in Vaduz, der Liechtensteiner Landesbank (LLB) und der Raiffeisenbank Liechtenstein (RBL) sowie bei der Meinl Bank in Wien. Auch E-Mail-Verkehr, Treuhandverträge sowie Telefonüberwachungs- und Verhörprotokolle lägen dem Gutachten, das neun Ordner mit 1.100 Dateien und 4.600 Seiten umfasse, bei.
Das Gutachten erhärtet laut „Format“ den Verdacht gegen Grasser, Plech, Meischberger und den Lobbyisten Peter Hochegger, sie hätten bei der BUWOG-Privatisierung 2004 mehr als neun Millionen Euro an Provisionen kassiert. Zwar betone der gerichtlich beeidete Sachverständige Altenberger in seinem Gutachten, dass die Beweiswürdigung alleine dem Staatsanwalt obliegt, doch er lasse keinen Zweifel daran, dass er die Argumente der Beschuldigten nicht nachvollziehen könne.
Im Gutachten würden Widersprüche aufgedeckt und Behauptungen der Beschuldigten widerlegt sowie der Weg eines Teils der BUWOG-Provision zu einer Grasser nahestehenden Briefkastenfirma gezeigt.