Prädestiniert für Fall Schumacher
Patrick Quincy ist der Chefermittler im Fall Michael Schumacher. Seit Herbst 2009 ist der 62-Jährige Staatsanwalt in der ehemaligen französischen Olympiastadt Albertville. Das Credo des im Kongo geborenen Juristen: „Ich bin hartnäckig, ich verfolge mein Ziel bis zum Ende.“
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Zwei Jahrzehnte lebte Quincy im Kongo. Er arbeitete in den französischen Überseegebieten Reunion und Guadeloupe. Vor seinem Amtsantritt in Albertville waren Posten in Aix-en-Provence im Süden des Landes und Saint-Quentin ganz im Norden der Republik hinzugekommen. Die Ermittlungen zum Skiunfall des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher am 29. Dezember rücken ihn weltweit ins Licht der Öffentlichkeit.
Selbst begeisterter Skifahrer
Bei seinem Amtsantritt vor über vier Jahren in Albertville beschrieb es Quincy in der Regionalzeitung „Le Dauphine Libere“ als seine Wesensart, „natürlich zu bleiben“. Er interessiere sich besonders für Menschen, deswegen wolle er seiner Arbeit als Staatsanwalt immer eine humane Note geben. Gleichzeitig machte der Jurist klar: „Es ist auch meine Aufgabe, das Gesetz durchzusetzen.“
Zu Quincys Hobbys zählt neben dem Wandern auch das Skifahren. In den Savoyer Alpen stehen ihm dafür reichlich Möglichkeiten zur Verfügung. Auch auf den Pisten will Quincy aber Recht und Gesetz gewahrt wissen. So machte er sich schon stark für Pistenpatrouillen, die unter anderem gegen Rowdys in den Skigebieten vorgehen sollen. Überhaupt kann man Quincy sicherlich keine mangelnde Qualifikation für die Leitung der Ermittlungen im Fall Schumacher nachsagen.
Experte für außergewöhnliche Alpinunfälle
Quincy scheint geradezu prädestiniert für die Causa. Der französische Skilehrerverband konsultierte ihn etwa schon im Jahr 2012 zur Produktion einer DVD, in der Skilehrer über rechtliche Haftung beim Abweichen von markierten Pisten aufgeklärt wurden. Auch zeigte er seine Kompromisslosigkeit, als er einen Skilehrer, der im Jahr 2009 eine Lawine mit tödlichen Folgen für einen Skifahrer ausgelöst hatte, wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wissen wollte.
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