Derzeit keine Pressekonferenz geplant
Mehr als eine Woche nach seinem schweren Skiunfall kämpft Michael Schumacher weiter um sein Leben. Der Formel-1-Rekordweltmeister befand sich auch am Montag und damit acht Tage nach seinem schrecklichen Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen in einem kritischen Zustand. Das teilten die behandelnden Ärzte in einer schriftlichen Erklärung mit.
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„Der klinische Zustand von Michael Schumacher wird als stabil angesehen und kontinuierlich beaufsichtigt. Das zuständige Ärzteteam unterstreicht jedoch, dass sie nicht aufhören werden, die Situation von Michael als kritisch zu betrachten“, hieß es in der Mitteilung, die Schumachers Managerin Sabine Kehm am Nachmittag verbreitete.
Darin betonten die Mediziner auch, die Privatsphäre des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters verlange, dass Details seiner Behandlung nicht genannt würden. „Aus diesem Grund planen wir zunächst keine weitere Pressekonferenz oder schriftliche Pressemitteilung“, stellten die Ärzte des Universitätskrankenhauses von Grenoble klar.
Kritik an Spekulationen
Die Mediziner und Kehm baten eindringlich, „das Arztgeheimnis zu respektieren und sich ausschließlich an die Informationen des zuständigen Ärzteteams oder Managements zu halten, die die einzigen gültigen Informationen sind“. Kehm verwies bereits am Wochenende darauf, dass „jegliche Information“ über Schumachers Gesundheitszustand, „die nicht von den behandelnden Ärzten oder seinem Management stammt, nicht valide und reine Spekulation“ sei.
Schumacher war vor rund einer Woche im französischen Skigebiet Meribel in Savoyen gestürzt, als er mit einigen Freunden und seinem 14-jährigen Sohn unterwegs war. Die Ärzte stellten Blutergüsse im Schädelinneren, Gehirnprellungen und Schwellungen im Gehirn fest. Der 45-Jährige musste seither zweimal operiert werden, um Blutergüsse im Kopf zu entfernen.
Fans vor der Klinik
Schumachers Angehörige bedankten sich unterdessen mehrmals für die umfangreiche Anteilnahme. Erst am Freitag und damit zu Schumachers 45. Geburtstag kamen zahlreiche Fans in Bussen nach Grenoble, um ihrem verunglückten Idol ihre Genesungswünsche zu überbringen. „Schumi - all unsere Gedanken für dich und deine Familie“, stand auf Englisch auf einem der Plakate, „Michael, das ist der Große Preis des Lebens“ auf Italienisch auf einem anderen. T-Shirts mit Schumacher-Aufdruck wurden hochgehalten, andere breiteten riesige Ferrari-Banner aus.

APA/EPA/Guillaume Horcajuelo
Schumacher- und Ferrari-Fans versammelten sich am Freitag vor der Klinik
„Die unglaubliche Anteilnahme der Ferrari-Fans heute vor dem Krankenhaus hat uns schlichtweg überwältigt und zu Tränen gerührt“, teilte Schumachers Familie am Freitagabend auf der offiziellen Website des ehemaligen F1-Fahrers mit. „Wir sind zutiefst dankbar, auch für die übrigen Glückwünsche, die uns erreichen.“
Ferrari: Wichtigster Kampf seines Lebens
Schumachers ehemaliger Formel-1-Rennstall Ferrari erinnerte an die gemeinsamen Erfolge. „Es gibt so viele wunderbare Momente, die wir zusammen erlebt haben, und wir haben 72 ausgewählt. Das ist keine zufällige Zahl: Sie steht für die Siege, die Michael von 1996 bis 2006 für die ‚Scuderia‘ erreicht hat“, schrieb der Rennstall am Freitag auf seiner Website. „Das ist ein spezieller Tag für Ferrari und all seine Fans, denn es ist Michaels Geburtstag.“ Im Moment führe Schumacher den wichtigsten Kampf seines Lebens, und „daher wollen wir ihm ganz besondere Wünsche schicken“, hieß es in der Mitteilung weiter.
„Menschen spüren seine andere Seite“
Für den ehemaligen Formel-1-Piloten Mika Häkkinen, der selbst schon nach einem schweren Rennunfall mit Kopfverletzungen einige Tage im Koma gelegen hatte, bekommen die Menschen nach Michael Schumachers Skiunfall nun dessen „andere Seite“ zu sehen. Im Rennwagen müsse man hart sein.
Schumacher sei aber ein sehr emotionaler, „sehr, sehr sensibler Mensch“, sagte der Finne, der 1998 und 1999 im WM-Kampf auch gegen Schumacher den Titel gewonnen hatte, in einem Interview der „Bild am Sonntag“. „Darum habe ich auch immer so viel Respekt vor ihm gehabt - und darum sind die Menschen jetzt so betroffen.“
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