Südsudan: Armee bereitet Angriff auf Rebellen vor

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Die Armee im Südsudan bereitet einen Angriff auf die von Rebellen eroberte Stadt Bor vor. Die Streitkräfte seien nach dem Evakuierungseinsatz der USA „nun bereit, nach Bor vorzurücken“, sagte Präsident Salva Kiir heute im Parlament. Die USA hatten Hunderte US-Bürger und andere Ausländer vor den Kämpfen im Südsudan in Sicherheit gebracht und nach Kenia ausgeflogen.

Kurz zuvor hatte bereits Armeesprecher Philip Aguer den bevorstehenden Einsatz des Militärs angekündigt. Die etwa 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Juba gelegene Stadt im östlichen Bundesstaat Jonglei war am Mittwoch von Kämpfern des früheren Vizepräsidenten Riek Machar eingenommen worden. Außerdem kontrollieren die Rebellen die wichtige Ölstadt Bentiu im Norden des Landes. Kiir betonte vor den Abgeordneten erneut, er sei bereit zu Verhandlungen, allerdings „ohne Vorbedingungen“. Machar verlangt den Rücktritt des Präsidenten.

Hunderte fielen Kämpfen zum Opfer

Seit Ausbruch der Kämpfe vor einer Woche sind in Juba und anderen Städten mehrere hundert Menschen getötet worden. Zehntausende brachten sich auf die Stützpunkte der UNO-Mission. Hintergrund der Unruhen in dem trotz reicher Ölvorkommen unterentwickelten Staat ist der Machtkampf zwischen Kiir und den Anhängern seines früheren Stellvertreters Machar. Der Präsident hatte seinem ehemaligen Vize vorgeworfen, einen Putsch gegen ihn zu planen. Der im Juli entlassene Machar weist das zurück.