Frankreich startet Militärintervention in Zentralafrika

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Nach monatelangem Blutvergießen in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) hat heute die französische Militärintervention in dem Krisenstaat offiziell begonnen.

Laut Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian soll der vom UNO-Sicherheitsrat genehmigte Einsatz nur „kurze Zeit“ dauern und durch „ein Minimum an Sicherheit“ humanitäre Hilfe ermöglichen. Hunderte Soldaten wurden mit Panzerfahrzeugen und Militärhubschraubern in die Krisenregion entsandt. Hilfsangebote kamen aus Berlin, London und Brüssel.

Insgesamt sollen 1.200 französische Soldaten und 3.600 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) der seit März anhaltenden Gewalt ein Ende setzen. Damals stürzte das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Seleka den Staatschef Francois Bozize und damit auch das ganze Land ins Chaos.

Hunderte Tote in wenigen Tagen

Nach Angaben des Roten Kreuzes wurden bei Kämpfen in den vergangenen zwei Tagen allein in der Hauptstadt Bangui mehr als 280 Menschen getötet. Die Einsatzkräfte hätten aber noch nicht alle Leichen einsammeln können, hieß es. Die Zahl der Toten werde daher über das Wochenende voraussichtlich weiter steigen.

In Bangui suchten heute Zivilisten aus Angst vor Übergriffen Zuflucht auf dem Hauptstadtflughafen. Die Stürmung des Flughafengeländes, wo sowohl die französischen als auch die afrikanischen Eingreiftruppen ihr Hauptquartier haben, wurde durch Stacheldrahtzäune verhindert.

Morgen findet in der französischen Hauptstadt ein internationales Krisentreffen statt, an dem neben Frankreichs Präsident Francois Hollande auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sowie die Staats- und Regierungschefs von Nachbarstaaten der ZAR teilnehmen sollen.