Millionen Euro in die Luft gesprüht
Die Beschneiung heimischer Pisten kostet Jahr für Jahr Millionen. Im Schnitt liegen die Kosten dafür zwischen drei und sieben Euro pro Kubikmeter Kunstschnee. Für den hohen Verbrauch an Energie und Wasser müssen die Skigebietbetreiber selbst aufkommen. Einen Teil der Kosten dafür tragen die Wintergäste.
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Damit die Skisaison pünktlich und wetterunabhängig starten kann, werden zum Beispiel in Ischgl laut „Spiegel“ die Pisten mit mindestens 30 Zentimeter technisch erzeugtem Schnee besprüht - die Beschneiungsanlage ist vollautomatisiert.
Garantierte Schneesicherheit kostet
Über Computer werden mit ein paar Mausklicks die Schneekanonen gesteuert. Die Lanzen produzieren Schnee auf einem Haufen, den die Pistenraupe dann verteilen muss. Die Kanonen haben mit bis zu 60 Meter eine größere Wurfweite. Für die Erzeugung von technischem Schnee wird Wasser aus den Speichern gepumpt und mit Druck in die gefrierende Luft geschossen. In das zerstäubte Wasser wird Luft geblasen, wodurch sich Schneekristalle bilden.
Die Schneesicherheit wird damit garantiert, jedoch regt sich seit Jahren auch Kritik an dem hohen Energie- und Wasserverbrauch. Erheblich sei vor allem der Aufwand, um das Wasser zu den Schneekanonen zu transportieren, erklärt der Salzburger Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener: „Der größte Energieverbrauch entsteht natürlich durch das Pumpen des Wassers in große Höhen, und dazu kommen noch Kühlkosten und der Beschneiungsaufwand. Deswegen ist das ja inzwischen der größte Energieverbraucher des Landes.“
Eigenes Wasserkraftwerk in Rauris
Das Salzburger Skigebiet Rauris ist in Sachen Stromerzeugung mit seinem eigenen kleinen Wasserkraftwerk autark. Laut Geschäftsführer Siegfried Rasser kann man sich hier erhebliche Herstellungskosten sparen. Man müsse das Wasser nämlich nicht erst zur Beschneiungsanlage pumpen, sondern profitiere vom natürlichen Gefälle des Speichers, der oberhalb des Skigebiets liegt.
Das schlägt sich auch im Preis nieder, denn die Kosten für die Erzeugung von künstlichem Schnee variieren je nach Aufwand enorm. So schwanken die Preise pro Kubikmeter Kunstschnee zwischen drei und sieben Euro. Im letzten Jahr wurden laut Rasser 260.000 Kubikmeter Piste technisch beschneit. Die Herstellungskosten betrugen demnach fast eine Million Euro.
Bis zu sieben Euro pro Tageskarte
Im Skigebiet Zauchensee/Flachauwinkl rechnet Ferdinand Eder, Fachgruppenobmann der Salzburger Seilbahnen, gegenüber salzburg.ORF.at mit gleichen Preisen. Bei 900.000 Kubikmeter Kunstschnee lagen die Kosten bei über drei Millionen Euro. Geld, dass mit circa sieben Euro pro Tageskarte zu Buche schlägt. Laut Eder sind das drei bis vier Prozent der Tageskarten. Den weitaus größeren Teil, etwa 20 Prozent des Tagestarifs, würden dabei die Investitionskosten ausmachen.
Preise, die sich laut dem Obmann aber rentieren, vor allem, wenn die Skigebiete die gewünschte Schneesicherheit liefern sollen. Zudem stellt Eder klar, dass vor jedem Skigebietsbau ein Naturschutzverfahren angestrengt wird und erst nach positiver Entscheidung mit der Errichtung der Schneekanonen gestartet werden kann.
Viktoria Moser (ORF.at), Raffaela Schaidreiter (salzburg.ORF.at)
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