Themenüberblick

Mit Salmond in die Unabhängigkeit?

Regierungschef Alex Salmond, der Schottland mit einem Referendum in die Unabhängigkeit führen will, ist ein politischer Überlebenskünstler - und Optimist. Nun will er seiner Karriere mit dem Erreichen der schottischen Unabhängigkeit die Krone aufsetzen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Charisma und politische Klugheit schreiben seine Freunde Salmond zu - seine Gegner werfen ihm Doppelzüngigkeit vor. Doch Salmond, eines von vier Kindern aus einem Beamtenhaushalt, sieht sich selbst als einen unverbesserlichen Optimisten. Das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands in zehn Monaten dürfte über Aufstieg oder Fall des 58-jährigen Politikers entscheiden. Ein Scheitern könnte das politische Aus für Salmond bedeuten.

Ökonom bei der RBS

Seine Mutter war Tory, sein Vater wählte traditionell Labour, erzählt Salmond gerne. Als jedoch ein Labour-Wahlkämpfer vor Jahrzehnten die damals noch kleine Scottish National Party (SNP) beleidigte, schwenkte der Vater zu den sozialdemokratisch gesinnten Nationalisten um. Sohn Alex holte sich an der schottischen Eliteuniversität St. Andrews mit einem Geschichts- und Wirtschaftsstudium politischen Schliff und arbeitete als Ökonom bei der Royal Bank of Scotland (RBS). Dort erwarb er sich Einblicke in die für Schottland wichtige Ölindustrie. Auch in der Gewerkschaft war er aktiv.

Sean Connery ins Boot geholt

Drei Jahre nachdem Premierminister Tony Blair 1997 mit seiner Politik der Dezentralisierung des Vereinigten Königreichs begonnen hatte, holte Salmond den wohl berühmtesten Schotten - „James Bond“-Star Sean Connery - für die SNP-Werbung ins Boot. Es folgten Rückschläge und Erfolge, die der Golfspieler und Pferdenarr Salmond einsteckte. Der große Durchbruch kam bei der Regionalwahl 2011, als die SNP mit rund 45 Prozent der Stimmen abschnitt und die absolute Mehrheit im Regionalparlament holte. Bereits seit 2007 ist Salmond - als erster SNP-Ministerpräsident - im Amt.

Links: