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Umfangreiche Hinterlassenschaft

Nach mehr als 30 Jahren wissenschaftlicher Arbeit ist ein neues umfassendes Werk über den Schriftsteller Georg Büchner (1813 - 1837) vorgestellt worden. Die Edition „Sämtliche Schriften und Werke“ umfasse 8.300 Seiten in 18 Bänden, sagte der Leiter Burghard Dedner in der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur.

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Die Arbeiten zu dem Werk hatten 1980 mit der Gründung der Forschungsstelle Georg Büchner in Marburg begonnen, seit 2000 finanzierte und betreute die Akademie das Projekt. Die neue Ausgabe bietet unter anderem neue Darstellungsformen wie Tabellen und Statistiken und sei dadurch übersichtlicher. Ein Großteil der überlieferten Schriften sind Briefe. Immerhin vier Werke hatte er zusätzlich hinterlassen, als er mit 23 Jahren an Typhus verstarb.

Büchners vier Werke

Das erste davon war „Dantons Tod“ (1835) und beschreibt nah an historischen Quellen das Schicksal des französischen Revolutionärs Danton, der anders als Robespierre gewaltlos eine Republik schaffen will, am Ende jedoch selbst zum Opfer wird. Danach folgte Lenz (vermutlich ebenfalls 1835), Büchners einzige literarische Prosaarbeit. Nach dem Bericht des Pfarrers und Pädagogen Johann Heinrich Oberlin schildert Büchner die psychische Krise des Sturm-und-Drang-Dichters und Goethe-Freundes Jakob Michael Reinhold Lenz (1751 - 1792).

„Leonce und Lena“ (1836) ist Büchners einziges Lustspiel, es trägt sozialkritisch-satirische Züge. Prinz Leonce ist von Luxus und Wohlstand im kleinen Königreich seines Vaters gelangweilt und sucht nach echten Gefühlen. Schließlich folgte Woyzeck (1836/1837, unvollendet), das erste soziale Drama der deutschen Literatur. Es schildert die Tragödie eines einfachen und verwirrten Mannes, der unter dem Druck sozialer Ungerechtigkeit zum Mörder seiner Geliebten wird.

Büchner-Schau mit Hörbriefen

Aber Büchner lässt sich in seinem Jubiläumsjahr nicht nur erlesen, sondern auch erleben. Die Landesausstellung in Darmstadt wirft einen neuen Blick auf den Schriftsteller und Naturwissenschaftler Büchner. Die multimediale Schau „Georg Büchner. Revolutionär mit Feder und Skalpell“ lasse die Besucher sowohl räumlich als auch gedanklich in dessen Welt eintauchen, sagte der für die Ausstellung zuständige Direktor des Instituts Mathildenhöhe, Ralf Beil.

„Briefe Büchners sind zu hören. Wir haben auch eigens für die Schau Filme gemacht.“ Die rund 1.000 Quadratmeter große Ausstellung zeigt etwa 400 Exponate. Sie ist seit vergangenem Wochenende und noch vier Monate lang im Kongresszentrum darmstadtium zu sehen.

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