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Imagegewinn durch Weihnachtsmärkte

Weihnachtsmärkte gibt es mittlerweile in vielen europäischen Städten - und überall sorgen sie für gute Geschäfte. Für viele Schausteller sind sie aber auch die einzige Überlebenschance: In Deutschland etwa sinkt die Zahl der Volksfeste kontinuierlich.

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Wurden 2000 in Deutschland noch 12.000 Volksfeste veranstaltet, waren es 2012 nur noch rund 9.900, geht aus einer aktuellen Studie des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) hervor. Entsprechend sank auch die Zahl der Volksfestbesucher auf mittlerweile 148 Mio. Sie gaben zuletzt durchschnittlich 22,20 Euro pro Besuch und Besuchstag aus, davon genau die Hälfte für Essen und Trinken. Die Schausteller selbst setzten 2,65 Mrd. Euro um, davon waren 1,145 Mrd. Euro für Waren, Gebühren, Personal und persönlichen Konsum.

Weihnachtsmärkte gleichen Rückgang aus

Obwohl auch die Zahl der Weihnachtsmärkte sinkt, stieg die Besucherzahl in den letzten zwölf Jahren laut Studie um knapp 70 Prozent, der Anteil der aktuell rund 1.450 Weihnachtsmärkte am Branchenumsatz betrage mittlerweile 28,5 Prozent. 85 Millionen Weihnachtsmarktbesuche gebe es zusätzlich zu den Volksfestbesuchen jedes Jahr, 1,05 Mrd. Euro würden dort umgesetzt. Allerdings sind die Ausgaben pro Besucher und Tag auf den Weihnachtsmärkten mit 11,50 Euro deutlich geringer.

Trotz der gesunkenen Zahl an Märkten und Festen konnte die Branche demnach im letzten Jahrzehnt ihren Umsatz nicht nur halten, sondern sogar auf nunmehr 3,7 Mrd. Euro leicht steigern. Das liegt laut Angaben einerseits an den ständig steigenden Umsätzen pro Besucher, andererseits aber eben auch am Boom der Weihnachtsmärkte.

Märkte sichern Zigtausende Arbeitsplätze

Zudem sorgen die Weihnachtsmärkte auch in Deutschland nicht nur mit Punsch und Lebkuchen für Umsatz: Tagesbesucher des Christkindlmarktes in München geben mit 51,6 Mio. mehr als doppelt so viel aus, wie die 22,7 Mio. Euro, die von Weihnachtsmarktbesuchern auf dem Markt selbst ausgeben werden. Die Übernachtungen sorgen für weitere rund 100 Mio. Euro Umsatz, so Zahlen der Stadt München aus dem Jahr 2005. Zwei Drittel der Besucher sind demnach unter 39 Jahre alt und geht am liebsten zu zweit oder mit Freunden auf den Weihnachtsmarkt.

Wirtschaftlich sei die Branche für viele Regionen wichtig, so die DSB-Studie weiter: So würden in Deutschland alleine durch Volksfeste rund 350 Mio. Euro an Standgeldern und Abgaben in die Kassen der Städte und Gemeinden fließen, inklusive aller Steuern sogar 1,25 Mrd. Euro pro Jahr. Im Jahr 2000 sicherten Weihnachtsmärkte in Summe zudem knapp 190.000 Arbeitsplätze. Weihnachtsmärkte locken laut dem deutschen Verband für Schausteller und Marktkaufleute (BSM) zudem Besucher in die Innenstädte und tragen zum Image der Städte und Gemeinden bei.

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