Weltweiter Energieverbrauch steigt bis 2035 um ein Drittel

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Der Energieverbrauch wird bis zum Jahr 2035 weltweit um ein Drittel steigen - von diesem Szenario geht die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem heute in London veröffentlichten „World Energy Outlook 2013“ aus. Das Kernergebnis des Berichts: Auch in den nächsten Jahrzehnten wird die Weltwirtschaft auf das Öl aus dem Nahen Osten angewiesen sein.

Indien drängt an Spitze

Die USA werden nach Einschätzung der Energieexperten zwar bereits 2015 - und damit ein Jahr früher als bisher erwartet - die Rolle des global führenden Erdölproduzenten übernehmen, sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol. Jedoch werde diese Entwicklung nicht über die 2020er Jahre hinaus anhalten. „Der Nahe Osten wird entscheidend sein - heute und morgen“, sagte Birol. Indien werde als größtes Nachfrageland nach 2020 China ablösen.

Der Umbruch auf dem Energiemarkt - die Erdgaspreise liegen in den USA bei einem Drittel der EU-Importpreise und bei einem Fünftel der Preise in Japan - wird der IEA-Prognose zufolge die Industrie in Europa und in Japan hart treffen: Ihr weltweiter Exportanteil bei Gütern, die mit hohem Energieaufwand hergestellt werden, könnte um zusammen ein Drittel zurückgehen.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer werden von der IEA als die Hauptnachfragestaaten für Energie in den nächsten drei Jahrzehnten genannt. Der Abbau von Schieferöl- und -gas in den USA werde neben der zunehmenden Energienachfrage in China, Indien oder dem Nahen Osten den Energiemarkt in den nächsten Jahren grundlegend verändern, prognostizierte die IEA.