Transport in abenteuerlichen Höhen
In Tschiatura in Georgien wird schon seit 1880 Manganerz abgebaut. Auch für die Sowjets, die Anfang der 1920er Jahre das Land annektierten, war das Metall, das vor allem bei der Stahlproduktion Verwendung findet, mehr als interessant. Über Jahrzehnte wurde in die kleine, gebirgige Stadt investiert. In den 50er Jahren errichteten sie ein ganzes Netz an Gondelbahnen, die teilweise noch heute in Betrieb sind.
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17 der 26 für den Personenverkehr verwendeten Seilbahnen werden heute noch verwendet. Ein Teil davon bringt die Minenarbeiter zu ihren Arbeitsplätzen. Auch für den Abtransport des Erzes werden Seilbahnen verwendet, zur Blütezeit der Stadt sollen mehr als 100 Transportgondelbahnen verwendet worden sein.

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Die Stadt hat freilich schon bessere Zeiten gesehen. Vor allem nach der Unabhängigkeit Georgiens wanderten viele Menschen in die Hauptstadt Tiflis ab, wo übrigens auch Gondelbahnen im Stadtverkehr in Betrieb sind. Die Einwohnerzahl von Tschiatura liegt mittlerweile weit unter 20.000.

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Mit Diktator Josef Stalin werden die Seilbahnen oft in Verbindung gebracht. Der gebürtige Georgier hatte 1904 in dem Städtchen haltgemacht und in einer Brandrede - so heißt es - die Minenarbeiter auf die Seite der Bolschewiki und gegen die Menschewiki gebracht.

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Auch der „Hauptbahnhof“ wirkt recht sanierungsbedürftig

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„Metallene Särge“ werden die Gondeln genannt. Von Unfällen ist aber in letzter Zeit nichts bekannt geworden. Die Linie 25 gilt als älteste ihrer Art in der UdSSR. 2015 soll sie durch eine neue ersetzt werden - sofern genügend Geld aufgetrieben werden kann.

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In abenteuerlichen Konstruktionen verbinden die Gondeln Teile der Stadt. Bei einigen Linien ist Schwindelfreiheit Voraussetzung für die Benutzung.

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Auch dem Fluss Kvirila ist die Verschmutzung durch den Bergbau anzusehen

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Einige Jahrzehnte liegen zwischen den beiden Aufnahmen, verändert hat sich aber nicht allzu viel

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Insgesamt umfasst das Netz der Seilbahnen mehr als sechs Kilometer, die längste Einzelstrecke ist rund 950 Meter lang

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Bahnen und Stationen gelten mittlerweile als Wahrzeichen der Stadt

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Auch die Steuerung der Bahnen wirkt wie aus einem anderen Jahrhundert

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Immer wieder musste die Stadt mit Ausfällen der Strom- und Wasserversorgung kämpfen, auch deshalb zogen viele Menschen weg

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Die Steuerung besteht nur aus dem Notwendigsten

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Warten in der Station, Alltag für die Bewohner Tschiaturas

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Auch die Wartungsarbeiten sind nicht immer ganz einfach