Häftling verschwand nach Freigang in Genf - Therapeutin tot

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Die Polizei im Dreiländereck Schweiz, Frankreich und Deutschland hat gestern mit Hochdruck nach einem verurteilten Vergewaltiger gefahndet, der nach einem Freigang verschwunden ist. Die Sozialtherapeutin, die ihn zu einer Reitstunde begleiten sollte und ebenfalls verschwunden war, wurde nahe Genf tot aufgefunden, wie die Genfer Staatsanwaltschaft mitteilte. Nachdem beide von dem begleiteten Freigang nicht in das Gefängnis Champ-Dollon in Genf zurückgekehrt waren, wurde die Suche ausgelöst.

Die Leiche der Psychologin wurde nach Polizeiangaben in Versoix bei Genf gefunden - unweit des Reitclubs, in dem die beiden zu einer Therapiestunde erwartet worden waren. Ihr Handy dagegen wurde nahe Basel entdeckt. Auf der Suche nach dem mutmaßlichen Täter Fabrice A. gab es den Angaben zufolge unter anderem einen Großeinsatz der Polizei im deutschen Grenzort Weil am Rhein. Rund 60 Sicherheitskräfte durchsuchten einen Gasthof sowie einen Spielsalon. Die Ermittler seien noch dabei, Spuren zu sichern, sagte ein Polizeisprecher.

Erster Freigang Anfang September

Der 39-Jährige hat die Schweizer und die französische Nationalität. Er war in Frankreich wegen Vergewaltigung verurteilt worden, wie die Schweizer Nachrichtenagentur sda meldete. 2008 wurde der zu insgesamt 20 Jahren Gefängnis verurteilte Mann nach Genf ausgeliefert, wo er die Strafe absitzen sollte. Nachdem er zwei Drittel verbüßt hatte, wurden ihm laut sda aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens begleitete Freigänge gestattet.

Ein erstes Mal habe das am 3. September stattgefunden. Nach dem Fund der Leiche zeigte sich die Genfer Stadtverwaltung schockiert und suspendierte bis auf Weiteres alle Freigänge in Genfer Haftanstalten.