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Klassiker kehren zurück

Sackähnliche Überwürfe waren gestern, die aktuelle Regenmode ist figurbetont und bunt. Ausgefallene Gummistiefel, knallig gefärbte Mäntel und Retrojacken bestimmen den diesjährigen Herbst und Winter. In puncto Atmungsaktivität hat Funktionsbekleidung aus modernsten Fasern zwar ganz klar die Nase vorn, im Modebereich dominieren jedoch beschichtete Materialien.

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Total angesagt unter den Städtern ist derzeit das traditionelle, quietschgelbe Ölzeug, auch etwas abfällig als „Friesennerz“ bezeichnet. Ursprünglich in Norddeutschland als Berufsbekleidung für Angler und Segler etabliert, liegt die Regenwendejacke mit der typischen großen Kapuze und den voluminösen Taschen derzeit nicht nur in Gelb, sondern auch in vielen neuen Farben modisch vorn. Für Frauen gibt es auch schicke taillierte Varianten. Noch nicht außerhalb von Hafengegenden durchgesetzt hat sich hingegen der dazu passende Hut mit überdimensionaler Krempe im Nacken, der Südwester.

Ein kleiner Hund in gelbem Regenmantel wird an der Leine geführt

Corbis/Ocean

Hund und Halterin im trendigen Partnerlook

Ein Revival erlebt auch die altbekannte britische Barbour-Jacke. Waren es bisher vornehmlich Jäger, Wanderer und Hundesportler, die zu diesem SUV unter den Regenjacken griffen, erlebt ein modernes, figurbetonendes Modell des Britenklassikers mit breitem Taillengürtel nun ein innerstädtisches Comeback.

Immer in Mode: Der Trenchcoat

Immer Saison hat ein weiterer Klassiker, der Trenchcoat. Die Marke Burberry, die den Trenchcoat zumindest miterfunden hat, führt eine eigene beschichtete, regenresistente Modelllinie. Von Pythonleder bis zum typischen beigen Baumwollmantel setzt hier nur die eigene Geldbörse die Einkaufsgrenzen. Sämtliche Modeketten wie H&M, Mango und Esprit haben jedoch ebenfalls ein breites Spektrum an Trenchcoats im Sortiment.

Ebenfalls im Kommen sind transparente Trenchcoats und Regenmäntel, die das edle Darunter zeigen, etwa von Valentino und Terra New York. Neben teurer Designerware findet man auch hier bei Modeketten und Onlineshops zahlreiche kostengünstige Pendants, die mit den schnell auseinandergefalteten durchsichtigen Festivalponchos zum Glück nichts gemein haben.

Gummistiefel als das Mode-Must-have

Witterungsbedingt Spezialisten für Regenbekleidung sind die Skandinavier. Der Gothenburg Raincoat der dänischen Designerin Camilla Morch ist ein typisches Beispiel für die funktionelle, lässige und doch modische Regenbekleidung auf dem neuesten Stand der Materialtechnik. Die dänische Designern Ilse Jacobsen, in Skandinavien nahezu ein Synonym für tragbare Regenmode, bietet eine breite Palette an bunten, aber nicht grellen Regenmänteln.

Füße in Gummistiefel

Fotolia/Max Herlitschka

Trendgummistiefel im bunt-fröhlichen Design

Besonders hat es der Designerin auch der Gummistiefel angetan. Dieser hat ja bereits in den letzten Jahren das biedere, grundsolide Image aus alten Tagen abgeschüttelt. Neben Stiefelmodellen mit durchgehender Schnürung (selbstverständlich wasserfest) und im Biker-Look mit vielen Schnallen gibt es für Furchtlose in der aktuellen Jacobsen-Kollektion zudem Modelle mit Stöckelabsatz. Auch der französische Traditionshersteller Aigle, Spezialist für Stiefel aus Naturkautschuk, hat entsprechende Gummistöckel im Sortiment.

Schnallen, Schnürungen und schlanker Schaft

Eingeläutet wurde der Gummistiefelkult von der britischen Traditionsmarke Hunter, als Stilikonen wie Kate Moss ihn plötzlich auf dem Glastonbury-Festival trugen. Doch was unterscheidet das Modeaccessoire vom herkömmlichen Stall- und Gartenstiefel? Hier kommt es vor allem auf die Details an. Schnallen, Schnürungen und eine schlanke bzw. variable Schaftform und natürlich Farben, Muster und etwas Hochglanz machen einen stylischen Stiefel aus. Ob Vintage- oder Norwegerstrick-Muster, Leopardenprint oder Krokodiloptik, inzwischen hat jedes Modelabel Gummistiefel im Sortiment.

Tupfen, Spitzenmuster und Blütenranken

Auch beim zweiten unabdingbaren Herbstaccessoire, dem Regenschirm, stehen diese Saison bunte Farben und Muster hoch im Kurs. Immer in Mode sind die einfärbigen Minischirme in bunten Farben. Bei dem österreichischen Schirmhersteller Doppler zieren diese Saison auch Spitzenornamentik und Paisley-Muster, Blüten und Blütenranken sowie Tupfen die Modelle. Der klassische Stockschirm wird unterdessen mit Griffen aus speziellen Hölzern wie Hasel, Kastanie und Esche aufgepeppt.

Beate Macura, ORF.at

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