31 Tote bei Machtkampf in bolivianischem Gefängnis
Ein Machtkampf zwischen Häftlingsgruppen hat in einem bolivianischen Gefängnis 31 Menschen das Leben gekostet. Weitere 52 Häftlinge erlitten in der Haftanstalt Palmasola Brand- und Stichwunden, wie Innenminister Carlos Romero gestern Abend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz mitteilte.
Ursache des Gewaltausbruchs sei ein Kampf um die Kontrolle von Teilen des Gefängnisses gewesen. Dabei seien Macheten, Messer, Knüppel, Schusswaffen, selbst gefertigte Waffen und Gasflaschen eingesetzt worden. Dadurch sei auch ein Brand ausgelöst worden. Bei den Toten handle es sich um 29 Häftlinge und ein Kleinkind von etwa eineinhalb Jahren.
Eigenes Verwaltungssystem der Häftlinge
Intern halten die Häftlinge ein eigenes Verwaltungs- und Machtsystem aufrecht. Die Polizei brauchte zwei Stunden, um die kämpfenden Gruppen voneinander zu trennen und das Feuer zu löschen.
Im größten Gefängnis Boliviens, 20 Kilometer südlich von Santa Cruz de la Sierra im Südosten des Landes, sitzen nach Angaben des Innenministers rund 5.000 Häftlinge in einer Art Gefangenenstadt ein. Die Kinder leben bei den Gefangenen, es sollen rund 450 sein. Das Wachpersonal hält sich außerhalb der Haftanstalt auf.