Wirbelstürme, Beben, Vulkanausbrüche
Ob Wirbelstürme, Vulkanausbrüche oder Erdbeben - immer wieder werden die Philippinen von verheerenden Naturkatastrophen mit Tausenden Opfern heimgesucht. Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes fegen alljährlich durchschnittlich 20 Taifune über den pazifischen Inselstaat.
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Der mächtige Taifun „Utor“ zog zu Beginn der Woche eine Spur der Verwüstung durch die nördlichen Philippinen. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben und mehr als 36.000 wurden in die Flucht getrieben, wie das Büro für Zivilverteidigung am Dienstag berichtete. Elf Menschen, darunter neun Fischer, galten noch als vermisst.
Heftige Überschwemmungen
In weiten Gebieten im Nordosten des Landes fiel der Strom aus. Das Unwetter war am Montag über die Küste hereingebrochen. Der Sturm zerstörte mehr als 2.000 Häuser. Besonders betroffen war die Provinz Aurora.
Nur wenige Tage zuvor hatten wegen heftiger Überschwemmungen rund 400.000 Menschen im Süden der Philippinen ihre Häuser verlassen müssen. Auf der Insel Mindanao stand die Provinz Maguindanao teilweise unter Wasser, wie die Behörden mitteilten. Auch die benachbarte Provinz Cotabato war von den Fluten betroffen.
Immer wieder fatale Taifune
Zu den stärksten Stürmen der vergangene Jahre zählten „Durian“ und „Fengshen“, die im November 2006 und im Juni 2008 insgesamt fast 2.800 Menschen das Leben kosteten. Mehr als 800 Menschen starben allein durch den Untergang einer Fähre im Wirbelsturm „Fengshen“. „Durian“ löste sturzflutartige Regenfälle aus.
Tropische Wirbelstürme, die im westlichen Pazifik Taifune genannt werden, entstehen über dem Meer, wenn das Oberflächenwasser mindestens 26 Grad warm ist und stark verdunstet. Die durch die Erddrehung entstehende Corioliskraft bewirkt, dass sich die Luft rasend schnell um das Auge des Sturms dreht.
Pazifischer Feuerring
Wie Japan und Indonesien liegen die Philippinen zudem am Pazifischen Feuerring, einer hufeisenförmigen Zone entlang der Küsten des Pazifischen Ozeans, die häufig von Vulkanausbrüchen und Erdbeben heimgesucht wird. Entlang dieses Gürtels liegt etwa die Hälfte aller aktiven Vulkane. Hier schieben sich im Erdinnern verschiedene Erdplatten untereinander.
Je nach Beschaffenheit der Plattenränder sind die dabei auftretenden Erschütterungen größer oder kleiner und lassen die Erde beben. Bis zu 8.000 Philippiner starben im August 1976, als ein Beben der Stärke 7,9 einen Tsunami auslöste. Das bisher letzte Beben ereignete sich Anfang Juni, mit acht Verletzten ging es glimpflich aus.
Vulkan wieder aktiv
Ebenfalls seit Monaten ist der Vulkan Mayon wieder aktiv. Im Mai kamen bei einer gewaltigen Explosion des Vulkans vier deutsche Bergsteiger und ein einheimischer Bergführer ums Leben. Im Juni erhöhte das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie seine Alarmstufe von null auf eins. Lokale Behörden wurden angewiesen, niemanden in den Radius von sechs Kilometern um den Vulkan zu lassen.
Eine Schlammlawine aus vulkanischem Geröll hatte 2006 mehrere Dörfer am Fuße des Vulkans verschüttete. Mayon brach in den vergangenen 400 Jahren mehr als 50-mal.
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